31.01.2023
Lunar Islands
Mit dem Beginn des neuen Jahres startete an der Professur für Raumfahrtsysteme der Technischen Universität Dresden das durch die europäische Weltraumorganisation (ESA) finanzierte Projekt LUNAR In-Situ LANding Structures (LUNAR ISLANDS). Mit dem Ziel einer verstärkten Exploration des Mondes sowohl durch unbemannte wie auch durch bemannte Missionen, treten bereits aus früheren Mondmissionen bekannte Herausforderungen in zukünftigen Missionen wieder auf. Durch das Fehlen einer Atmosphäre und somit auch ausbleibender Verwitterung stellen scharfkantige Partikel aus Mondregolith, welche durch Abgasstrahlen der Triebwerke aufgewirbelt werden, eine Gefährdung für die Landefahrzeuge selbst, aber auch für umgebende Infrastruktur dar.
Um eine nachhaltige Exploration des Mondes gewährleisten zu können, müssen diese Risiken verringert werden. Eine Möglichkeit stellen dabei vor Ort (in-situ) gefertigte Landestellen und Staubdeflektoren dar. Unter Leitung der TU Dresden und in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin, der Technischen Universität Braunschweig, der Universität Glasgow und dem französischen Forschungsunternehmen ONERA, wird die Effektivität solcher Strukturen in der Eindämmung von Partikeln hoher Geschwindigkeiten in Folge der Abgasstrahl-Regolith-Interaktion ermittelt werden.
Da die Nachbildung der Umgebungsbedingungen der Mondoberfläche auf der Erde eine große Herausforderung darstellt, wird sowohl mit numerischen, als auch mit experimentellen Methoden gearbeitet, um die numerischen Ergebnisse zu verifizieren und die experimentellen Ergebnisse zu erweitern. Ziele sind dabei die Analyse der auftretenden Effekte bei der Interaktion von Regolithpartikeln und Abgasstrahlen, die Fertigung und Charakterisierung von Materialproben, sowie die Untersuchung der strukturellen Beeinflussung in Folge von Heißgastests, um somit Landestellen und Deflektoren zu gestalten, welche die Risiken durch Regolithpartikel effektiv verringern.