28.04.2022
10 Jahre interdisziplinäre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Reinigung
Die Reinigung von Lebensmittelmaschinen ist ein fundamentaler Prozessschritt zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit und Produktqualität. Um den hohen Anforderung an die Hygiene gerecht zu werden, verbrauchen Lebensmittelhersteller hierfür große Mengen an Wasser, Chemie, Energie und Zeit. Diese wertvollen Ressourcen zu schonen ist das Ziel der gemeinsamen interdisziplinären Forschung von Kolleginnen und Kollegen der Professuren für Verarbeitungsmaschinen/Verarbeitungstechnik, Strömungsmechanik und Lebensmitteltechnik auf dem Gebiet der Reinigung.
Zwei Jubiläen konnten anlässlich dieser Kooperationen nun gefeiert werden. Seit zehn Jahren beschäftigen sich die Professuren für Verarbeitungsmaschinen/Verarbeitungstechnik (VAT) und Strömungsmechanik (SM) mit der experimentell gestützten Modellierung und Simulation von Reinigungsvorgängen. In dieser Zusammenarbeit ergänzen sich die experimentellen und verarbeitungstechnischen Kompetenzen seitens VAT ideal mit der Expertise in der Modellierung und numerischen Simulation von Mehrphasen-Strömungen seitens SM. Dabei zeigte sich rasch, dass Erkenntnisse zu chemischen und physikalischen Vorgängen in der Schmutzschicht eine essentielle Grundlage für das Verständnis der Reinigungsvorgänge darstellen. Seit fünf Jahren besteht daher eine enge Kooperation mit der Professur für Lebensmitteltechnik (LT) – Grund genug für einen Rückblick.
Aus diesen Kooperationen entstanden bisher sieben IGF-Projekte und damit fast 4 Mio € Drittmittelumsatz, von denen fünf wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und acht wissenschaftliche Mitarbeiter mit fast 400 Personenmonaten finanziert werden konnten. Das wissenschaftliche Ergebnis sind drei erfolgreiche Promotionen, neun weitere sind aktuell angestrebt. Die gesammelten Erkenntnisse fanden ebenfalls ihren Weg in die Lehre und mündeten in mindestens zwei Dutzend Studienarbeiten sowie unzähligen SHK-Stunden. In mehr als zehn gemeinsamen Veröffentlichungen und bei etwa zwölf Konferenzteilnahmen konnten die Forschungsergebnisse einer breiten industriellen und wissenschaftlichen Community zugänglich gemacht werden. Nicht zuletzt seien an dieser Stelle auch die über 2000 Reinigungsversuche genannt, welche die experimentelle Grundlage für diesen Erkenntnisgewinn lieferten.
Um diese langjährige Zusammenarbeit weiterzuentwickeln, veranstalteten die drei Professuren am 5. und 6. April einen gemeinsamen Workshop. Ziel war es, den aktuellen Stand der eigenen Forschung zu evaluieren und sich daraus ergebende Forschungslücken und Zukunftsthemen auf dem Gebiet der Reinigungstechnologien zu identifizieren. Abgerundet wurden die konstruktiven Diskussionsrunden durch Führungen in den Technika sowie einem abendlichen Pizzabacken im Labor der Professur für Lebensmitteltechnik.
Wir sind gespannt auf die kommenden Jahre und freuen uns darauf, mit unserer gemeinsamen Zusammenarbeit Reinigungsprozesse effizienter zu gestalten und dadurch zur Einsparung wertvoller Ressourcen beizutragen.
Informationen zu den kooperierenden Professuren:
Professur für Verarbeitungsmaschinen/Verarbeitungstechnik (VAT)
Professur für Strömungsmechanik (SM)
Professur für Lebensmitteltechnik (LT)
Weitere Informationen
Ein schokaldiges Forschungsprojekt
Im Projekt SchokoSIM beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Professur für Verarbeitungsmaschinen/Verarbeitungstechnik und der Professur für Strömungsmechanik mit der Frage, wie industrielle Schokoladenproduktion nachhaltiger gestaltet werden kann. Mehr dazu im Video oder unter: Ein schokoladiges Forschungsprojekt — Fakultät Maschinenwesen — TU Dresden (tu-dresden.de)