Quantitative Reinigungsvorhersage für industrielle Anwendungen durch Strömungssimulation (QRiAS)
In der Lebensmittelindustrie verwendete Anlagen müssen regelmäßig gereinigt werden, um den hohen Anforderungen an Produktsicherheit und -qualität gerecht zu werden. Für die Auslegung dieser Reinigungsprozesse werden in der Industrie meist empirische Ansätze verwendet, was oft zu einer Überdimensionierung führt. Ein Hilfsmittel zur Optimierung dieser Prozesse und damit zur Einsparung notwendiger Ressourcen, wie Wasser, Energie, Chemikalien und Zeit, ist die Vorhersage der benötigten Reinigungszeiten mittels Simulation.
Eine Reinigungsvorhersage mit konventionellen Mitteln erfordert eine zeitlich aufgelöste Simulation einer Mehrphasenströmung, bestehend aus Reinigungsfluid und Verschmutzung, verbunden mit einem enormen Rechenaufwand. Diesen Aufwand zu reduzieren ist eine Forschungsaufgabe, mit der sich die Professur für Strömungsmechanik bereits in mehreren Projekten beschäftigt hat. Das Ergebnis ist die entkoppelte Berechnung von Strömung und Reinigung, was für filmartige Schmutzschichten mit vereinfachten physikalischen Modellen zur Berechnung des Abtrags gelingt und zu einer enormen Reduktion des Rechenaufwands führt. Diese Modellentwicklung erfolgte auf der Basis gut charakterisierter Modellverschmutzungen unter definierten Strömungsverhältnissen.

Verschmutzte Platte (links) und gereinigte Platte (rechts) eines Plattenwärmeübertragers
Das Ziel dieses gemeinschaftlichen Validierungsprojekts ist es, die von der Berechnung der Strömung entkoppelte Reinigungssimulation auf industrierelevanten Konfigurationen anzuwenden und damit die Anwendbarkeit unter realen Bedingungen nachzuweisen. Dies soll anhand eines Plattenwärmeübertragers und eines Behälters geschehen. Zur Erleichterung der Anwendung der entwickelten Methodik zur Reinigungsvorhersage sollen eine quelloffene und benutzerfreundliche Softwarelösung sowie ein Arbeitsplatz zur Charakterisierung von Reinigungssystemen (= Reinigungsfluid + Verschmutzung +Substrat) entstehen.
Kooperation |
Professur für Verarbeitungsmaschinen/Verarbeitungstechnik, Institut für Naturstofftechnik, Technische Universität Dresden |
Finanzierung |
Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung - VIP+ Nr. 03VP12321 |
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