May 15, 2014
ITM erhält 1. mtex-Innovationspreis
Neue Wirkerei-Technologie aus dem ITM der TU Dresden ermöglicht effektivere Herstellung von Mobiltextilien
Herr Dipl.-Ing. Christian Franz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am ITM, wurde am 14. Mai auf der mtex 2014, der internationalen Ausstellung für Textilien und Leichtbau im Fahrzeugbau in Chemnitz mit dem 1. mtex-Innovationspreis ausgezeichnet.
Unter Federführung von Dr.-Ing. Gerald Hoffmann, Leiter der Forschungsgruppe „Flächenbildungstechnik“ am ITM, hat Herr Franz eine Technologie entwickelt, mit der beispielsweise die für Elektroautos benötigten leichtgewichtigen textilen Heizelemente weitaus effektiver als bisher hergestellt werden können.
Die Entwicklung eines flexiblen und produktiv arbeitenden Schusseintragssystems an Kettenwirkmaschinen erfolgt im Rahmen des IGF Projektes „Kettengewirkestrukturen mit Funktionsintegration“, mit dem eine anforderungsgerechte Funktionsfadenintegration mit variabler Schusslänge und -folge in Kettengewirken möglich ist.
„Das ist ein weiterer Schritt hin zu allgemein erschwinglicher Elektromobilität“, begründete Jury-Vorsitzender Prof. Dr.-Ing. Markus Michael, Inhaber der Stiftungsprofessur für Technische Textilien & Textile Maschinenelemente an der TU Chemnitz, die Entscheidung des Preiskomitees: „Uns ist die Wahl nicht leicht gefallen. Insgesamt lagen sieben aussichtsreiche Bewerbungen für den von unserer Professur gestifteten Ehrenpreis vor."
Herr Dipl.-Ing. Martin Kern (wissenschaftlicher Mitarbeiter am ITM), der bei der konstruktiven Ausarbeitung des Schusseinlegesystems mitwirkte, hat stellvertretend für Herrn Franz den Preis in Chemnitz entgegengenommen.
Mit dem preisgekrönten neuen Schusseintragungssystem der TU Dresden lassen sich elektrisch leitfähige Fäden mit vergleichsweise geringem Aufwand in den Maschenbildungsprozess bei der Herstellung von technischen Gewirken einbringen. Textilproduzenten, die sich einer entsprechenden Zusatzeinrichtung an ihren Kettenwirkmaschinen bedienen, können künftig eine Kostenreduzierung von mindestens 80 Prozent erreichen. In Deutschland verfügen rund 50 mittelständische Textilunternehmen über eine dafür geeignete Wirktechnik. Als erstes praktikables Anwendungsbeispiel wurde am ITM eine in einem Abstandsgewirke integrierte Heizstruktur für einen Autositz hergestellt.
Weitere Informationen zur mtex sowie die Laudatio von Prof. Dr.-Ing. Markus Michael finden Sie unter http://www.mtex-chemnitz.de/