15.09.2021
Globale Herausforderungen gemeinsam angehen: TUD will Partnerschaft mit Indien ausbauen
Indien, mit knapp 1,4 Mrd. Menschen das zweitbevölkerungsreichste Land und größte Demokratie der Welt, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten rasant entwickelt. So kommt Indien u.a. im Kampf gegen den Klimawandel eine Schlüsselrolle zu. Besonders im Bereich Wissenschaft und Technologie gibt es mit Deutschland und auch der TU Dresden lange und intensive Beziehungen. Studierende aus Indien gehören zu den größten Gruppen internationaler Studierender an der TU Dresden. 2020 waren es 385. Fächerübergreifend bestehen lebendige Kooperationen mit mehreren indischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen u.a. in Bangalore, Chennai, Mandi und Neu Delhi. Künftig soll die Zusammenarbeit noch weiter ausgebaut werden. Am 20. August 2021 war der Counsellor Science & Technology der Indischen Botschaft in Deutschland, Dr. Madhusudan Reddy Nandineni, zu Gast an der TU Dresden, um sich über aktuelle und künftige gemeinsame Projekte auszutauschen.
Aktuelle Kooperationsprojekte (Auswahl)
Global Water and Climate Adaptation Center (ABCD Centre)
Die internationale Gemeinschaft steht vor dringenden globalen Klima- und Umweltproblemen, deren Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung durch die andauernde Pandemie noch verdeutlicht wurde. In diesem Kontext fördert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) mit Mitteln des Auswärtigen Amtes den Aufbau von Globalen Zentren für die interdisziplinäre Vernetzung von Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft für einen wirksamen Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis.
Die TU Dresden, Bereich Bau und Umwelt, und die RWTH Aachen bauen gemeinsam mit Partnern des Indian Institute of Technology Madras (Chennai, Indien), des Asian Institute of Technology (Bangkok, Thailand) und dem Institute for Integrated Management of Material Fluxes and of Resources der United Nations University (UNU-FLORES) in Dresden ein „Global Water and Climate Adaptation Centre“ auf. Das ABCD-Centre (nach den Anfangsbuchstaben der vier beteiligten Standorte) wird sich mit Klimaanpassungsmaßnahmen im Globalen Süden vor allem im Wassersektor beschäftigen. Dabei werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in drei thematischen Clustern fachübergreifend eng zusammenarbeiten:
- Wassersicherheit, Wasserressourcenmanagement, sichere Wasserversorgung und Wasseraufbereitung
- Ökosystem-Resilienz und naturbasierte Anpassungsmaßnahmen
- Traditionelles Wissen, lokale Ökonomien und gesellschaftliche Akzeptanz
Im Rahmen des neuen Globalen Zentrums werden nicht nur die Mobilität von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern gefördert und Stipendien für Master-Studierende und Promovierende bereitgestellt, sondern auch ein neuer gemeinsamer internationaler Studiengang zum Thema „Water Security and Global Change“ konzipiert und aufgebaut.
In Anbetracht der ständig wachsenden Bevölkerung wird eine Minimierung der Auswirkungen des menschlichen Handelns auf die Umwelt zu einem entscheidenden Thema. Insbesondere die Lärm-, Luft- und Wasserverschmutzung sowie die Abfallwirtschaft sind zu einer der größten globalen Herausforderungen geworden, denen sich die Menschheit je gegenübersah. Die Bewältigung dieser Aufgabe erfordert eine umfassende länderübergreifende Zusammenarbeit von Gesellschaften mit ihren unterschiedlichen Entwicklungsstadien, ihrer Sprachenvielfalt und ihrem kulturellen Hintergrund sowie ihren lokalen Problemen und Überzeugungen.
Das DAAD-Projekt „COMPOLL: Bekämpfung der Umweltverschmutzung durch Internationalisierung der Bildung in Deutschland und Indien“ zielt auf ein besseres Verständnis der Herausforderungen, Defizite und Lösungsansätze in Bezug auf das Umweltbewusstsein in Deutschland und Indien ab. Die Antrags- und Kooperationspartner sind das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik an der TU Dresden sowie das Institute of Technology Delhi. Das Projekt hat insbesondere zwei Ziele: Die Sensibilisierung für Themen wie die Reduzierung von Plastikmüll, Recycling oder nachhaltige Designstrategien, sowie die Stärkung der partnerschaftlichen Beziehungen zwischen der TU Dresden und dem Indian Institute of Technology Delhi.
Das indisch-europäische Heritage-Netzwerk will die Hochschulzusammenarbeit zwischen Europa und Indien im Bereich der Ingenieurwissenschaften fördern. Die TU Dresden ist derzeit als einzige deutsche Universität im Heritage-Netzwerk aktiv, Prof. Ercan Altinsoy ist Mitglied des Steering & Executive Committee (SEC). Ziel des Netzwerks ist die Weiterentwicklung des akademischen und wissenschaftlichen Austauschs in den Bereichen Ingenieurwesen, Wissenschaft, Design und Technologie zwischen Europa und Indien.
Ansprechpartner im International Office der TU Dresden
Peter Rosenbaum
Tel. +49 351 46337571