31.05.2016
Stefan Ehrlich wird Professor für Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden
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Prof. Stefan Stefan Ehrlich
„Dresden und die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus bieten mir ein perfektes Arbeitsumfeld, Kooperationspartnerschaften und den wissenschaftlichen Austausch, der für die aktuelle Forschungsarbeit unabdingbar ist“, sagt Professor Stefan Ehrlich. Der Experte für Essstörungen hat in der letzten Zeit Angebote anderer Universitäten abgelehnt und den Ruf auf die Professur (W3) für Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften der Medizinischen Fakultät der TU Dresden angenommen.
Ganz im Sinne von Kontinuität und Synergien wird er ab dem 1. Juni 2016 den gleichnamigen eigenständigen Bereich innerhalb des Zentrums für Seelische Gesundheit leiten und zusätzlich weiterhin als Leiter des Zentrums für Essstörungen an der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden (UKD) fungieren.
Zu den weiteren Aufgaben des eigenständigen Bereiches Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften gehören neben den unten beschriebenen Forschungsaktivitäten die Bereiche Lehre in der Medizinischen Psychologie und Medizinischen Soziologie, Beratung und Begutachtung sowie die studentische Beratung.
Besonders auffällig ist, dass Lehrangebote zu psychosozialen Themen im vorklinischen Abschnitt des Medizinstudiums, wie z.B. zur Arzt-Patient-Interaktion, Krankheitsverarbeitung, zu psychobiologischen Zusammenhängen, zu Prävention oder auch zur Gesundheitsförderung in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen. „Sprechende Medizin“ ist ein Schlagwort im Rahmen der aktuellen Gesundheitsdebatte und beschreibt den Anteil der Behandlung von Patienten durch Zuhören, heilende Worte und das richtige Maß an Beziehung. Prof. Ehrlich hat sich vorgenommen, durch eine enge Kooperation mit den Kliniken des Zentrums für Seelische Gesundheit am UKD schon sehr früh und deutlicher klinische Bezüge herzustellen. Damit hofft er auch, seinen Beitrag zu leisten, um dem allgegenwärtigen Ärztemangel entgegenzuwirken. Denn auch durch die Herstellung dieser klinischen Bezüge kann frühzeitig Interesse bei den Studierenden geweckt werden.
Die Forschungsinteressen von Prof. Ehrlich stimmen mit den wissenschaftlichen Schwerpunkten der Medizinischen Fakultät der TU Dresden überein: „Neurologische und psychiatrische Erkrankungen“ sowie „Imaging und Technologieentwicklung“. Er ist national und international bekannt für seine hochrangigen neurowissenschaftlichen Arbeiten in den Bereichen Essstörungen, Autismus und Schizophrenie. Neben genetischen, neuropsychologischen, neuroendokrinologischen und neurochemischen Methoden hat sich Prof. Ehrlich insbesondere auf die Nutzung der strukturellen und funktionellen Magnetresonanztomografie (MRT) spezialisiert. So konnte er z.B. unlängst zeigen, dass die massiven „Schrumpfungen“ der grauen Hirnsubstanz bei Patientinnen mit Magersucht schon nach circa drei Monaten Therapie (und Gewichtszunahme) nicht mehr nachweisbar sind (Neuroimage 2016; 130:214-22. doi: 10.1016; Biol Psychiatry. 2015; 77(7):624-32. doi: 10.1016). Des Weiteren beforscht er die Nutzung von Smartphones in der Diagnostik und Therapie.
Prof. Ehrlich ist Teil des soeben von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG verlängerten SFB 940 „Volition und kognitive Kontrolle“, des BMBF-Forschungsnetzwerkes zu Autismus und arbeitet eng vernetzt mit den Kliniken des Zentrums für Seelische Gesundheit, der Fachrichtung Psychologie an der TU Dresden sowie mit Partnern in Rotterdam, Stockholm, London und verschiedenen amerikanischen Universitäten. Forschungsprojekte zur Arzt-Patient-Beziehung, Gesprächsführung und zu Modellen des Krankheitsverständnisses und der Krankheitsbewältigung sollen ebenfalls ausgebaut werden.
Durch den Verbleib von Prof. Ehrlich in Dresden und die Veränderung seiner Tätigkeit sollen Synergieeffekte in der neurowissenschaftliche Forschung besser genutzt und gleichzeitig die Angebote in der Lehre und Krankenversorgung weiter verbessert werden.
Kontakt:
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