22.07.2025
Pionier der klinischen Lipidologie geehrt: Prof. Ulrich Julius erhält Ehrenmedaille der DGFL

Prof. Ulrich Julius.
Deutsche Gesellschaft für Lipidologie e. V. (DGFL) – Lipid-Liga würdigt Prof. Ulrich Julius mit Ehrenmedaille als Anerkennung für seine herausragenden Verdienste in der Stoffwechselforschung. Diese Auszeichnung ehrt sein jahrzehntelanges, beispielhaftes Wirken in der Forschung, Lehre und Patientenversorgung auf dem Gebiet der Lipidologie.
Ulrich Julius begann seine medizinische Laufbahn im Jahr 1969 und prägte die Hochschulmedizin Dresden über Jahrzehnte hinweg als engagierter Wissenschaftler und Lehrer. 1992 wurde er zum Professor an der Medizinischen Akademie Dresden und zwei Jahre später als C3-Professor für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Stoffwechselkrankheiten an der neu gegründeten Medizinischen Fakultät der TU Dresden berufen. Ab 1996 war er stellvertretender Direktor und ab 2000 kommissarischer Direktor des Instituts und der Poliklinik für Klinische Stoffwechselforschung, die 2003 in die Medizinische Klinik und Poliklinik III des Universitätsklinikums überführt wurde.
Mit über 150 eigenen Publikationen, zahlreichen Vorträgen und Mitautorenschaften prägte Ulrich Julius maßgeblich die Entwicklung der klinischen Stoffwechselforschung. Er war an der Organisation der international beachteten Lipidsymposien in Dresden beteiligt und führte Vorlesungen zu Fettstoffwechsel und Ernährung durch. Zudem engagierte er sich aktiv in der Einführung eines modernen Ausbildungsmodells für Studierende und gestaltete die medizinische Ausbildung an der Fakultät zukunftsweisend mit. Er war über viele Jahre Mitglied des Fakultätsrates der Medizinischen Fakultät, Sprecher des interdisziplinären Klinischen Forschungsverbundes und Mitglied der Forschungskommission.
Ulrich Julius zählt zu den Pionieren der Lipoproteinapherese in Deutschland. Bereits im Jahr 1990 führte er gemeinsam mit Prof. Markolf Hanefeld diese Therapieform für Hochrisikopatient:innen mit schweren Fettstoffwechselstörungen in Dresden ein. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Apheresezentrum am Universitätsklinikum Dresden zu einer überregional anerkannten Einrichtung für komplexe Stoffwechselerkrankungen. Sein Engagement ging jedoch weit über die klinische Versorgung hinaus: Als Mitbegründer des Deutschen Lipoproteinapherese-Registers (DLAR) dokumentierte und analysierte er die Behandlungsergebnisse systematisch, um die Wirksamkeit und den Nutzen der Therapie wissenschaftlich zu belegen. Bis heute profitieren Patient:innen von dieser lebensrettenden Methode.

Frau Dr. med. Ulrike Schatz (links) überreicht Herrn Prof. Ulrich Julius (Mitte) im Beisein geschätzter Kolleginnen und Kollegen im Universitätsklinikum Dresden die Michel Eugène Chevreul-Medaille.
Hintergrund
Die Deutsche Gesellschaft für Lipidologie (DGFL) – Lipid-Liga e. V. widmet sich der Erforschung, Diagnostik und Therapie von Fettstoffwechselstörungen und Atherosklerose. Ihr Ziel ist es, die Versorgung von Patient:innen mit Lipidstoffwechselstörungen zu verbessern und die Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen voranzutreiben.
Die Ehrenmedaille der DGFL ist eine besondere Auszeichnung, die Persönlichkeiten verliehen wird, die sich in außergewöhnlicher Weise um die Lipidologie verdient gemacht haben. Sie ist benannt nach dem französischen Chemiker Michel Eugène Chevreul, der das Cholesterin entdeckte. Anlässlich seines 100sten Geburtstags im Jahr 1886 wurde die von dem französischen Graveur, Medailleur und Künstler Louis-Oscar Roty gestaltete Gedenkmedaille geprägt.
Newsmeldung der DGFL