Mechanismen der Interaktion von leukämischen Stammzellen bei AML: Erkenntnisse aus komplementären mathematischen Modellierungsansätzen
Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine schwere Erkrankung des blutbildenden Systems, die häufig mit zytotoxischen Medikamenten behandelt wird. Es ist jedoch noch nicht vollständig geklärt, wie die dynamische Interaktion zwischen Leukämie und der Stammzellnische den Krankheitsverlauf, das Behandlungsergebnis und die Resistenzbildung beeinflusst. Um verschiedene Annahmen über diese Regulationsmechanismen zu untersuchen, insbesondere in Bezug auf die Stammzellproliferation, vergleichen wir zwei kürzlich veröffentlichte, komplementäre ODE-Modelle zur AML-Progression und -Behandlung.
Wir bewerten die Eignung der Modelle zur Beschreibung der Krankheitsdynamik und der Behandlungsergebnisse, indem wir jedes Modell an 275 klinische Remissionsverläufe und die entsprechenden Therapiezyklen anpassen. Darüber hinaus führen wir ein systematisches Screening mit univariaten Veränderungen relevanter Parameter durch, um deren Einfluss auf verschiedene Metriken zu evaluieren.
Unsere Schlussfolgerung ist, dass die Regulation der Proliferation normaler und leukämischer Stammzellen sowohl an nischenabhängige als auch nischenunabhängige Mechanismen gekoppelt sein kann. Obwohl beide Annahmen ausreichen, um klinisch verfügbare Verlaufsdaten zu beschreiben, müssen ihre komplementären Rollen bei der Leukämieprogression sowie bei der normalen und stressinduzierten Hämatopoese weiter untersucht werden.
Beteiligte Wissenschaftler
- Christoph Harnisch
- Dr. Friedemann Uschner
- Prof. Dr. Ingo Röder
- Prof. Dr. Ingmar Glauche
Koorperationen
- Prof. Artur C. Fassoni (Instituto de Matemática e Computação, Universidade Federal de Itajubá, Itajubá, Brazil)
Finanzierung
IMB Haushalt