11.04.2024
Dr. Ingmar Schäfer zum W2-Professor für Strukturelle Membranbiologie am PLID und ZML in Dresden ernannt
Dresden,11. April 2024
Dr. Ingmar Schäfer wurde mit Wirkung zum 1. April 2024 zum Professor und Lehrstuhlinhaber für Strukturelle Membranbiologie am Paul-Langerhans-Institut Dresden (PLID) und am Zentrum für Membranbiochemie und Lipidforschung (ZML) ernannt.
Dr. Ingmar Schäfer bringt eine Fülle von Erfahrungen und Fachkenntnissen in seine neue Funktion ein, nachdem er zuvor als Senior Scientist in der Abteilung für Strukturelle Zellbiologie am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München tätig war. Mit einem Diplom in Human- und Molekularbiologie von der Universität des Saarlandes und einem Doktortitel vom MRC Laboratory of Molecular Biology in Cambridge, Großbritannien, hat er sich einen internationalen Ruf für seine Forschungen in der Strukturbiologie erworben, bei denen er hauptsächlich Techniken der Kryo-Elektronenmikroskopie (cryoEM) einsetzt. Während seiner gesamten Laufbahn konzentrierte sich Dr. Schäfer auf die Entschlüsselung der strukturellen und mechanistischen Grundlagen des zellulären Transports und der Signalwege sowie auf die biophysikalische und strukturelle Charakterisierung von Proteinen, die am mRNA-Stoffwechsel beteiligt sind - entscheidende Forschungsbereiche mit tiefgreifenden Auswirkungen auf das Verständnis grundlegender zellulärer Prozesse und Krankheitsmechanismen.
Die Expertise von Dr. Schäfer in der Einzelpartikel-KryoEM wird die strukturbiologische Forschung in Dresden entscheidend voranbringen. Bemerkenswert an der Berufung von Dr. Schäfer ist, dass es sich bei der neu eingerichteten Professur um die erste Professur handelt, die nicht nur in Dresden, sondern im gesamten Freistaat Sachsen und im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) speziell auf die Strukturbiologie ausgerichtet ist. KryoEM-Technologien ermöglichen die Visualisierung biologischer Strukturen in nahezu atomarer Auflösung und ermöglichen so bisher nicht gekannte Einblicke in die molekularen Mechanismen, die der Zellfunktion und der Krankheitspathologie zugrunde liegen. In seiner neuen Position am PLID/ZML wird Dr. Schäfer seine Expertise einsetzen, um strukturelle und mechanistische Studien von Signalwegen in der Bauchspeicheldrüse durchzuführen. Die Erforschung komplizierter Membranarchitekturen und dynamischer Signalprozesse wird den Weg für bahnbrechende Entdeckungen mit weitreichenden Auswirkungen auf dem Gebiet der Diabetesforschung ebnen.
Auf die Frage nach seiner Entscheidung, nach Dresden zu kommen, äußerte sich Dr. Schäfer begeistert über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit in der hochmodernen Forschungsumgebung, die das PLID/ZML, die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden und das breitere Forschungsumfeld in Dresden bieten. Er betonte sein Engagement, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern und die wissenschaftliche Forschung durch innovative Ansätze voranzutreiben.
"Ich bin begeistert, dieses neue Kapitel meiner Karriere an der TU Dresden zu beginnen", sagt Ingmar Schäfer. "Die Möglichkeit, mein Fachwissen in strukturellen und biochemischen Studien mit dem kollaborativen Geist und den hochmodernen Einrichtungen zu verbinden, die hier zur Verfügung stehen, ist wirklich unvergleichlich. Ich freue mich darauf, einen Beitrag zur pulsierenden wissenschaftlichen Gemeinschaft in Dresden und darüber hinaus zu leisten."
Über die TU Dresden
Die Technische Universität Dresden (TU Dresden) ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten, die für ihre außergewöhnlichen Standards in Forschung und Lehre in den verschiedensten Bereichen geschätzt wird. Die Medizinische Fakultät der TU Dresden hat sich zum Ziel gesetzt, die medizinische Wissenschaft und das Gesundheitswesen durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und bahnbrechende Forschung voranzutreiben.
Über PLID / ZML
Das Paul-Langerhans-Institut des Helmholtz München am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und der Medizinischen Fakultät der TU Dresden (PLID) trägt entscheidend dazu bei, die Mechanismen der Krankheit besser zu verstehen und neue Therapiemöglichkeiten zu erforschen. Das Institut ist Gründungspartner des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD e.V.) und ist seit Januar 2015 ein Satelliteninstitut des Helmholtz München. Sein Programm umfasst die Erforschung der Pathophysiologie des Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2. Im Mittelpunkt stehen dabei die Mechanismen, die zur Zerstörung und/oder eingeschränkten Funktion der Betazellen der Bauchspeicheldrüse und zu einer unzureichenden Insulinsekretion führen. Darüber hinaus spielt das PLID als einziges deutsches Transplantationszentrum für humane Inselzellen der Bauchspeicheldrüse eine herausragende Rolle.
Das Zentrum für Membranbiochemie und Lipidforschung (ZML) ist eine Forschungseinheit der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden. Seine Aufgabe ist die Förderung der Lipid-Grundlagenforschung und Membranbiochemie für ein grundlegendes und systematisches Verständnis der molekularen Grundlagen von Stoffwechselerkrankungen und Krebs. Das Forschungszentrum integriert analytische, biochemische, biophysikalische, computergestützte und strukturelle Methoden, um die Funktion, Funktionsstörung und Interaktion von Lipiden mit anderen Molekülen zu verstehen.
Über DZD
Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) ist eine nationale Vereinigung, die Experten auf dem Gebiet der Diabetesforschung zusammenbringt und Grundlagenforschung, translationale Forschung, Epidemiologie und klinische Anwendungen verbindet. Ziel ist es, neue Strategien für die personalisierte Prävention und Behandlung von Diabetes zu entwickeln. Mitglieder sind Helmholtz München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, das Deutsche Diabetes-Zentrum in Düsseldorf, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke, das Paul-Langerhans-Institut Dresden des Helmholtz München am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden und das Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz München an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen zusammen mit assoziierten Partnern an den Universitäten in Heidelberg, Köln, Leipzig, Lübeck und München.