30.11.2020
Frieren wie ein Stern! Web-Ausstellung ergründet Rätsel der Quantenwelt
Kälter als im Weltraum, mehr Druck als 30 Pottwale auf eine Briefmarke bringen und Supermagnete, die gleich zwei Eiffeltürme halten könnten: Die Fahndung nach neuen Quantenmaterialien – den Werkstoffen von übermorgen – findet heute unter Extrembedingungen statt. Doch oft ist schwer zu verstehen, was die Forscherinnen und Forscher in ihren Hochleistungslaboren eigentlich tun. Das Würzburg-Dresdner Exzellenzcluster ct.qmat – Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien hat nun einen großen Schritt in Richtung populäre Wissenschaftskommunikation geschafft. Die Web-Ausstellung „Schaufenster – Blick in unsere Forschung“ informiert über Arbeit, aktuelle Erkenntnisse und Ziele der mehr als 250 internationalen Cluster-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler – mit allgemeinverständlichen Texten, eingängigen Illustrationen und unterhaltsamen Videos unter https://ctqmat.de/schaufenster.
„In diesem Jahr wurden gleich drei Ausstellungen eröffnet, die unsere Forschungsinhalte erklären. Die positive Resonanz brachte uns auf die Idee, diese Themen multimedial aufzubereiten und auf unserer Webseite zugänglich zu machen. Jetzt kann man überall auf der Welt ganz bequem vom Sofa aus durch unsere rätselhafte Quantenwelt navigieren. Nicht zuletzt während der Corona-Pandemie ein enormer Vorteil“, betont Prof. Matthias Vojta, Dresdner Sprecher des Exzellenzclusters.
Leicht nachvollziehbar erklärt die Web-Ausstellung in deutscher und englischer Sprache, welche extremen Bedingungen in Hochleistungslaboren herrschen, warum die Forscherinnen und Forscher Quantenmaterialien Atom für Atom maßschneidern und was die topologische Quantenphysik mit haarigen Donuts zu tun hat. Ein Ausblick auf zukünftige Anwendungen führt von „kalten Chips“ bis zu „QuBits“ und Quantencomputern. Für alle, die mehr wissen wollen, gibt es Verweise zu Hintergrundwissen.
„Wir sind deutschlandweit führend im Bereich topologischer Quantenmaterialien und spielen weltweit in der Topliga unseres Forschungsgebiets. Doch wir möchten auch außerhalb unserer Wissenschafts-Community einer breiten Öffentlichkeit vermitteln, wie spannend unsere Experimente sind, welche wegweisenden Ergebnisse wir schon vorweisen können und was dies für die gesamte Gesellschaft bedeutet. Für uns eine Herzensangelegenheit, denn wir sind überzeugt, dass Quantentechnologien die Hightech des 21. Jahrhunderts entscheidend prägen und zu neuen Anwendungen führen werden“, erläutert Prof. Ralph Claessen, Würzburger Cluster-Sprecher.
Exzellenzcluster ct.qmat
Das Exzellenzcluster ct.qmat – Complexity and Topology in Quantum Matter (Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien) wird seit 2019 gemeinsam von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der TU Dresden getragen. Mehr als 250 Wissenschaftler:innen aus 33 Ländern und vier Kontinenten erforschen topologische Quantenmaterialien, die unter extremen Bedingungen wie ultratiefen Temperaturen, hohem Druck oder starken Magnetfeldern überraschende Phänomene offenbaren. Gelingt es, diese besonderen Eigenschaften unter Alltagsbedingungen nutzbar zu machen, könnte das die Basis für revolutionäre Quantenchips und neuartige technische Anwendungen sein. Das Exzellenzcluster wird im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert.
Videomaterial „Exzellenzcluster ct.qmat: Atom für Atom zu neuen Quantentechnologien“: Majorana-Fermionen, Spin-Eis, Metamaterial ... Woran arbeitet das Würzburg-Dresdner Exzellenzcluster ct.qmat? Neugier, Ausprobieren, kreative Strukturen und coole Ergebnisse – Atom für Atom werden Materialien maßgeschneidert für neue Quantentechnologien. Warum das Cluster das Periodensystem der Elemente als Baukasten nutzt – und so die Basis für die Hightech des 21. Jahrhunderts schafft – verraten die Sprecher Prof. Ralph Claessen und Prof. Matthias Vojta in einem YouTube-Video.
Informationen für Journalisten:
Katja Lesser
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Exzellenzcluster ct.qmat
Tel.: 0351 463-33496
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