21.10.2024
Nachruf auf Prof. Dr. Christian Blochwitz (1943-2024)
Am 18. September 2024 verstarb nach langjähriger Krankheit im Alter von 81 Jahren Prof. Dr. rer. nat. habil. Christian Blochwitz.
Christian Blochwitz begann seine wissenschaftliche Laufbahn 1971 als Forschungsstudent in der Sektion Physik der PH Dresden unter der Leitung von Prof. G.K. Schmidt, der von der Akademie der Wissenschaften der DDR beauftragt worden war, das Thema „Metallphysikalische Grundlagen der Ermüdung von Metallen“ zu bearbeiten. Als Forschungsstudent beschäftigte sich Christian Blochwitz zunächst mit dem Einfluss der Stapelfehlerenergie auf das Wechselverformungs-Verhalten von Substitutionsmischkristallen und nach seiner Promotion 1973 standen Fragen zur Verformungslokalisierung in persistenten Gleitbändern von zyklisch verformten kubisch-flächenzentrierten (kfz) Metallen im Vordergrund. 1983 habilitierte er sich an der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften der PH Dresden. Mit der Eingliederung der PH-Forschungsgruppe in die Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften der TU Dresden erhielt er nach erfolgreicher Bewerbung 1993 im Zuge der Neustrukturierung der Fachrichtung Physik die Professur für Schadenskinetik in Festkörpern. Im Institut für Physikalische Metallkunde und später im Institut für Strukturphysik war es Prof. Blochwitz möglich, seine Untersuchungen zur Entstehung von Ermüdungs-Schäden in vielkristallinen kfz-Metallen auf erheblich höherem technischen Niveau weiterzuführen. Bei seinen Untersuchungen mittels Transmissionselektronenmikroskopie zur Defektstruktur und beim Einsatz des Rasterelektronenmikroskops zum Studium der Mikroriss-Kinetik erzielte er bemerkenswerte international beachtete Ergebnisse. Prof. Blochwitz zeichnete sich durch eine rege Publikationstätigkeit in international anerkannten Zeitschriften aus. Seine erste Veröffentlichung erschien bereits 1973 in Physica Status Solidi. In jedem der zahlreichen internationalen Kolloquien der Forschungsgruppe „Ermüdung“ war er mit beachteten Beiträgen präsent. Als Hochschullehrer war Prof. Blochwitz nicht nur in seinem Fachgebiet in unterschiedlichen Lehrveranstaltungen tätig. Speziell seine Vorlesungen in der Experimentalphysik wurden von den Studierenden geschätzt. Auch am Verfassen vieler Physik- Lehrmaterialien war er maßgeblich beteiligt.
Prof. em. Carl Holste, ehemals Direktor des Instituts für Physikalische Metallkunde