Dec 06, 2018
Und es ward Licht: 100. Ausgabe von „Physik am Samstag“ an der TU Dresden
Chaotische Schmetterlinge trinken leuchtende Limonade bei kosmischen Klängen auf einem Exoplaneten. Das gibt es nicht? An der TU Dresden schon.
Mit faszinierenden Themen aus aktueller Forschung lockt die Veranstaltungsreihe „Physik am Samstag“ seit 18 Jahren Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrer und die Physik-interessierte Öffentlichkeit an fünf Samstagen im Jahr an die TU Dresden. Das Interesse wächst ständig. Die einstige Obergrenze von 500 Teilnehmern wurde in diesem Jahr bereits deutlich überschritten. Am vergangenen Samstag, den 1. Dezember 2018, fand die nunmehr 100. Veranstaltung der Reihe statt.
Dr. Walter Keller ist seit der ersten Stunde im Jahr 2000 Organisator des Formats. Als Physiker faszinieren ihn vor allem die Logik des Fachs sowie die unendlichen Möglichkeiten, zu ergründen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Diese Faszination und den Drang nach Erkenntnis möchten er und die vortragenden Wissenschaftler an die nächste Generation weitergeben. Über den anhaltenden Erfolg der Veranstaltungsreihe ist Dr. Keller jedes Jahr auf das Neue erstaunt: „Unsere Veranstaltungen sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, sogar aus Hoyerswerda und Görlitz kommen die Leute.“ Wer sich bei ihm angemeldet hat und mindestens vier der Veranstaltungen besucht, bekommt am Ende eines der begehrten Physik-am-Samstag-Diplome. Und wer bei allen fünf Veranstaltungen war, hat die Chance, am großen Hauptquiz teilzunehmen. Hier locken attraktive Preise wie ein Notebook, eine Digitalkamera und viele andere technische Highlights.
Mareen Winter gewann das erste Hauptquiz im Jahr 2000. Am vergangenen Samstag war sie der Einladung von Walter Keller gefolgt und kam mit ihrer Familie anlässlich der 100. Veranstaltung aus Berlin wieder in den großen Physikhörsaal der TU Dresden. Dabei wurden viele Erinnerungen wach. Zusammen mit ihrer Schwester Christin, die ebenfalls erfolgreiche Physik-am-Samstag-Absolventin ist, denkt sie sich zurück in ihre Schulzeit. Beide Schwestern interessierten sich für Physik und meldeten sich für die Veranstaltungsreihe an. Das erste Mal Uniluft-Schnuppern öffnete für Mareen Winter die Tür zum Studium – ihr gefiel die Atmosphäre im großen Hörsaal und die spannenden Themen aus der aktuellen Forschung. Das Highlight war natürlich der Hauptgewinn. „Damals vor 18 Jahren war ein Notebook etwas ganz Besonderes. Ich habe mich riesig gefreut und habe es über zehn Jahre benutzt, fast meine gesamte Studienzeit“, erinnert sie sich. Nach der Schule studierte sie Verkehrsingenieurwesen an der TU Dresden. Heute arbeitet sie in einer Softwarefirma – zusammen mit vielen Physikern. Ihr Sohn Timo – gerade erst wenige Monate alt - war am Samstag der jüngste Teilnehmer und wird, wenn es nach seiner Mama geht, in einigen Jahren auch ein Physik-am-Samstag-Diplom erhalten.
Der Vortrag der Jubiläumsveranstaltung wurde von Prof. Karl Leo vom Institut für Angewandte Physik gehalten. Er nahm die Besucher mit in seine wunderbare Welt organischer Moleküle und brachte sie mit leuchtender Limonade, eindrucksvollen optischen Experimenten und herausrollbaren Fernsehbildschirmen zum Staunen. Wie immer bei Physik am Samstag durften im zweiten Teil der Veranstaltung die Besucher die Experimente auch selbst ausprobieren und Fragen an Prof. Leo und sein Team stellen.
Physik zum Anfassen, Nachmachen und Mitdenken – ein erfolgreiches Konzept, das Spaß und Wissen vereint und trotz Blitzeis und Vorweihnachtszeit am 1. Dezember über 650 Zuhörer in den Hörsaal lockte. Am kommenden Samstag, den 8. Dezember, findet der letzte Vortrag in diesem Jahr statt. Prof. Clemens Laubschat wird über Exoplaneten und ein Leben auf anderen Himmelskörpern sprechen.
Mehr Informationen und Bilder zur Veranstaltung finden Sie auf der Webseite: https://tu-dresden.de/physik/samstag
Informationen für Journalisten:
Dr. Walter Keller
Projektkoordinator „Physik am Samstag“
Tel.: 0351 463-35474