Eisenpniktide
Die Entdeckung von Supraleitung in geschichteten Eisen-Sauerstoff-Arsen-Verbindungen Anfang 2008 hat große experimentelle und theoretische Anstrengungen ausgelöst, mit dem Ziel, diese Verbindungen besser zu verstehen. Inzwischen wurde Supraleitung in vielen Pniktiden (d.h. Verbindungen mit Anionen aus der fünften Hauptgruppe) und verwandten Materialien nachgewiesen, in einigen Fällen mit Übergangstemperature von über 50 K. Wie für die Kuprate nimmt man an, dass Supraleitung in dotierten Pniktiden eng mit der magnetischen Ordnung in den undotierten, stöchiometrischen Verbindungen verknüpft ist. Jedoch unterscheidet sich der elektronische Zustand von dem der Kuprate. Die Pniktide sind Metalle mit einer Spin-Dichtewelle, nicht antiferromagnetische Mott-Isolatoren.
Wir interessieren uns für die Spin-Dichtewellen-Phase, für ihr Wechselspiel und ihre Koexistenz mit der Supraleitung und in Transporteigenschaften. Außerdem haben wir unerwartete Oberflächenzustände mit topologischem Ursprung gefunden. Dieses Forschungsgebiet gehört zum Graduiertenkolleg 1621.