26.11.2018
Sonderforschungsbereich 1143 verlängert
Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am 23.11.2018 mitteilte, wird an der TU Dresden der Sonderforschungsbereich (SFB) 1143 mit dem Titel "Korrelierter Magnetismus: Von Frustration zu Topologie" für eine zweite Periode gefördert. Am SFB 1143 sind neben der Fakultät Physik auch die Fakultät Chemie und Lebensmittelchemie der TU Dresden, das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden, die Max-Planck-Institute für Chemische Physik fester Stoffe und für Physik komplexer Systeme und das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf beteiligt; dazu kommt ab Anfang 2019 die Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften der Technischen Universität Berlin.
Der in der Festkörperphysik angesiedelte SFB wurde 2015 eingerichtet und blickt auf sehr erfolgreiche vier Jahre Grundlagenforschung zurück. Kernthema sind ungewöhnliche Magnete, in denen "Frustration" auftritt, d.h. wo die Wechselwirkungen magnetischer Bausteine miteinander inkompatibel sind. Dieses Phänomen führt häufig zu neuen Zuständen von Materie, die sich fundamental von denen gewöhnlicher Magnete wie z.B. Eisen unterscheiden. Zentral zur Beschreibung solcher Zustände ist die mathematische Disziplin der Topologie, die sich mit globalen Eigenschaften von Objekten befasst. Ziele des SFBs sind es, dafür geeignete Materialien zu finden und zu synthetisieren, sie zu untersuchen, ihr Verhalten zu verstehen und mögliche Anwendungskonzepte zu entwickeln. Dazu werden theoretische Untersuchungen mit Experimenten - häufig nur wenige Grad über dem absoluten Nullpunkt und in großen Magnetfeldern - kombiniert. In den vergangenen Jahren haben Forscher des SFB einige bahnbrechende Entdeckungen auf diesem Gebiet gemacht, dazu gehört insbesondere die Synthese und detaillierte Untersuchung des Materials RuCl3. In der neuen Förderperiode, von 2019 bis 2022, wird der SFB aus 19 Teilprojekten bestehen und mit insgesamt 9,5 Millionen Euro gefördert werden.
Prof. Dr. Matthias Vojta, Sprecher des SFB 1143 und Professor am Institut für Theoretische Physik, sieht in der Entscheidung der DFG eine Bestätigung für die erfolgreiche Arbeit des SFB. "Wir haben in diesem SFB während der letzten vier Jahre wesentliche Beiträge zur internationalen Forschung auf dem Gebiet des frustrierten Magnetismus geleistet. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Instituten und Arbeitsgruppen war hervorragend, und ich danke allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben." Der Sonderforschungsbereich war auch Keimzelle für die erfolgreiche Beantragung des Exzellenzclusters "Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien (ct.qmat)" gemeinsam mit der Universität Würzburg.