Hintergrund und Ziele
Hintergrund
Psychische und Verhaltensstörungen sowie körperliche Erkrankungen, bei denen psychische und Verhaltensfaktoren eine bedeutsame Rolle spielen, sind die Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Diese Erkrankungen verursachen aufgrund ihrer hohen Prävalenz und ihres zumeist chronischen bzw. episodischen Verlaufs eine enorme Krankheitslast. Während psychische Störungen wie Angststörungen, affektive Störungen und Störungen durch Substanzkonsum häufig bereits im Kindes-, Jugend- oder jungen Erwachsenenalter beginnen, entwickeln sich körperliche Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Hypertonie oder muskuloskelettale Erkrankungen meist erstmals im Erwachsenenalter.
Psychische und körperliche Erkrankungen treten überzufällig häufig gemeinsam (komorbid) auf, wodurch sich die individuellen Beeinträchtigungen, die Einschränkungen in der Lebensführung und Arbeitsfähigkeit sowie die ökonomischen und gesellschaftlichen Kosten weiter erhöhen. Eine Lösung des Problems ausschließlich durch therapeutische Maßnahmen bei bereits erkrankten Personen hat sich nicht als ausreichend zielführend erwiesen, da nur ein Teil der Betroffenen erreicht wird und die Behandlung oft zu spät erfolgt und kostenintensiv ist.
Vor diesem Hintergrund besteht Notwendigkeit, innovative Präventiv- und Frühinterventionen abzuleiten, welche die Modifikation zentraler Risikofaktoren erlauben, bevor es zur Manifestation einer Erkrankung kommt.
Ziel
Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Entwicklung von psychischen und Verhaltensstörungen werden am CEPRIS innovative Interventionsprogramme für Kinder, Jugendliche und Erwachsene neu entwickelt und ihre Effektivität geprüft. Das Ziel besteht darin, Erkenntnisse aus der epidemiologischen Grundlagenforschung bzgl. Risikofaktoren und Entwicklungsstadien von psychischen und Verhaltensstörungen in gezielte Früherkennungsmaßnahmen und Interventionen für Risikogruppen „zu übersetzen“.
Langfristiges Ziel ist die routinemäßige, bevölkerungsbasierte Identifikation von Risikogruppen und der gezielten Modifikation von Risikofaktoren, um die Inzidenz von psychischen und Verhaltensstörungen zu reduzieren.