Research projects
- [Effizienter Winterdienst auf Radverkehrsanlagen]
- [Radfahren bei beengten Verhältnissen]
- [Online-Self-Assessments (OSAs) - Studienerfolgsprojekt]
Effizienter Winterdienst auf Radverkehrsanlagen
Projektleitung: Britta Peters, Stadtreinigung Hamburg
Beschreibung:
Die Wirksamkeit des heute eingesetzten Kieses als abstumpfendes Streumittel zur Minderung der Sturzgefahr von Radfahrenden bei Schnee und Glätte stößt vielfältig an Grenzen und führt häufig nicht zu optimalen Ergebnissen. Im Gegenteil, sowohl bei Eisglätte, als auch nach dem Tauen des Schnees wird Kies oder Split von vielen Radfahrenden eher als ein zusätzliches Sicherheitsrisiko wahrgenommen, zumal dessen Beseitigung zum Teil recht viel Zeit in Anspruch nimmt. Abhilfe könnten andere Streu- bzw. Taumittel liefern. In Hamburg und vielen weiteren deutschen Kommunen ist der Einsatz von Tausalz oder tausalzhaltigen Streumitteln jedoch gemäß den Wegegesetzen auf Geh- und Radwegen aus ökologischen Gründen untersagt und nur auf Fahrbahnen oder an besonders unfallträchtigen Stellen zulässig. Es soll daher im Rahmen des geplanten Forschungsvorhabens erstmals die Nutzung alternativer Taumittel sowie abstumpfender Mittel für den radverkehrsspezifischen Winterdienst in Hamburg getestet werden. Diese alternativen Streumittel sollen sowohl ökologischen als auch funktionalen Anforderungen der Betreiber und der Radfahrenden genügen.
Das Projekt wird durch die Stadtreinigung Hamburg (SRH) durchgeführt und von der Technischen Universität Dresden wissenschaftlich begleitet. Zunächst werden geeignete Streustoffe und Mischverhältnisse bzw. Zusammensetzungen anhand einer Literaturrecherche identifiziert und in verschiedenen Laboren auf ihre Wirksamkeit und Umweltverträglichkeit hin untersucht. Daraus ergibt sich eine Auswahl von circa vier bis sechs Streustoffen/-gemischen. Diese sollen im Winter 2020/2021 zuerst auf einem Betriebsgelände (voraussichtlich im Gebiet des Hamburger Hafens) getestet und Radfahrende direkt nach Befahren der Teststrecke zur Praxistauglichkeit befragt werden.
Nur die Streustoffe, die diesen ersten Praxistest bestanden haben, werden im Winter 2021/2022 auf ausgewählten Radwegen im öffentlichen Raum getestet. Auch für diese Teststrecken ist eine Vor-Ort-Befragung von Radfahrenden in Bezug auf die Tauglichkeit für den Nutzer vorgesehen. Um die Untersuchungsergebnisse nach Projektende unmittelbar anwenden zu können und um die Übertragbarkeit auf andere Kommunen sicherzustellen, ist die grundsätzliche Genehmigungsfähigkeit der alternativen Streustoffe von hoher Bedeutung. Die zuständigen Hamburger Behörden werden daher intensiv in das Forschungsvorhaben eingebunden und der Prozess dokumentiert. Außerdem werden operative Aspekte (u.a. Wirtschaftlichkeit und technische Umsetzbarkeit) des Einsatzes der alternativen Streustoffe von der Stadtreinigung Hamburg bewertet und dokumentiert.
Während der Praxiserprobung im öffentlichen Raum wird das Projekt zudem von einer Kampagne für das Radfahren im Winter begleitet. Es soll dabei gezielt zu einer intensiveren Nutzung des Fahrrads auch im Winter motiviert werden. Zusätzlich soll auch der Sicherheitsaspekt stark im Fokus der Kampagne stehen.
Sollte der Praxisversuch aufgrund ausbleibender Schneefälle in Hamburg nicht gelingen, wird nach aktuellem Planstand die Stadt Dresden einspringen.
Die wissenschaftliche Begleitung des Projektes übernimmt die Technische Universität Dresden. Neben einer bundesweiten Befragung der kommunalen Radverkehrsbeauftragten, um aktuelle Verfahren und deren Grenzen zu erforschen, werden auch Radfahrende online und vor Ort befragt, um Erfordernisse aus Nutzersicht abzudecken. Zusätzlich werden die verwendeten Streumittel im Zuge einer Lebenszyklusanalyse auf ihre Umwelteinflüsse hin untersucht.
Als Projektergebnis soll ein Überblick möglicher Alternativen zu Splitt sowie die zu erwartenden Umweltwirkungen und Kosten stehen. Hierbei bieten die Verhältnisse von (Umwelt-)Kosten zum Nutzen wichtige Anhaltspunkte für die Praxis. Aus der Befragung von Radfahrenden gehen zudem Erkenntnisse zu Hemmnissen und Gründen der Nicht-Nutzung des Fahrrades im Winter hervor.
Laufzeit: laufend
Finanzierung: Drittmittelfinanzierung
Informationen zum Forschungsprojekt für TeilnehmerInnen der Vor-Ort-Befragung
Radfahren bei beengten Verhältnissen
Projektleitung: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
Beschreibung: Das Forschungsprojekt „Radfahren bei beengten Verhältnissen – Wirkung von Piktogrammen und Hinweisschildern auf Fahrverhalten und Verkehrssicherheit“, gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020, wird in Kooperation des Fachzentrums Verkehr der Bergischen Universität Wuppertal und der Professur Diagnostik und Intervention der Technischen Universität Dresden durchgeführt und beschäftigt sich mit der Wirkung von Hinweisbeschilderung zur Radwegebenutzungspflicht und Fahrrad-Sinnbildern auf der Fahrbahn.
Derartige Maßnahmen werden in mehreren deutschen Städten in letzter Zeit insbesondere im Zusammenhang mit der Aufhebung der Benutzungspflicht vorhandener Radwege umgesetzt. Des Weiteren finden sie in Straßenräumen, in denen regelkonforme Radverkehrsanlagen zwar laut Regelwerk notwendig wären, aber aufgrund zu geringer Abmessungen nicht umsetzbar sind, Anwendung.
Die Nutzung von Hinweisbeschilderung und/oder der Markierung des Fahrradpiktogramms hat das Ziel, die vorhandene Führungsform „Mischverkehr“ zu unterstützen, den Radverkehr insbesondere in vormals unfallauffälligen Situationen sicherer zu gestalten und das Verkehrsklima zu verbessern. Die Präsenz und die Rechte von Radfahrenden sollen damit verdeutlicht werden, wobei das gegenseitige Miteinander im Vordergrund steht. Allerdings sind im Rahmen der geltenden StVO insbesondere die Fahrrad-Sinnbilder zu diesem Zweck nicht vorgesehen.
Da es bislang noch keine umfassenden Erkenntnisse und Umsetzungsempfehlungen zu derartigen Maßnahmen gibt, werden in dieser Studie die Wirkung solcher Markierungen und Hinweisbeschilderungen oder entsprechende Kombinationen untersucht. Dabei soll mit Hilfe von Kamerabeobachtungen und Befragungen der Verkehrsteilnehmer untersucht werden, inwiefern diese Maßnahmen durch die Verkehrsteilnehmer wahrgenommen werden, wie sie verstanden werden, in welchem Ausmaß eine Änderung bzw. Anpassung des Fahrverhaltens von Rad- und Autofahrenden stattfindet und ob Verbesserungen der Verkehrssicherheit festgestellt werden können.
Laufzeit: laufend
Finanzierung: Drittmittelfinanzierung
Informationen zum Forschungsprojekt für TeilnehmerInnen der Vor-Ort-Befragung
Online-Self-Assessments (OSAs) - Studienerfolgsprojekt
Projektleitung: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
Beschreibung: Das Projekt "Online Self Assessment (OSA)" wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines computerbasierten Selbsteinschätzungstests in Verbindung mit einem Informations- und Beratungsangebot in Präsenz für Studieninteressierte und StudienanfängerInnen des Studiengangs Elektrotechnik an der TU Dresden.
Das Projekt ist Teil des Studienerfolgskonzeptes der TU Dresden.
Laufzeit: beendet
Finanzierung: Drittmittelfinanzierung