Bühlerkolloquium am 10.01.2024
Klaus Fiedler (Universität Heidelberg)
Schluss mit Replikationskrise: So werden verhaltenswissenschaftliche Studien replizierbar
Abstract:
Der Schwerpunkt meines Vortrags liegt nicht auf Fehlschlägen bei der Replikation, sondern in der optimistischeren und fruchtbareren Frage: Welche stabilen Ergebnisse können zuverlässig reproduziert und von Entscheidungsträgern, Managern, Gesundheitsakteuren oder Politikern als vertrauenswürdig angesehen werden? Wir vertreten die Arbeitshypothese, dass ein zweifacher Schlüssel zu stabilen und reproduzierbaren Ergebnissen in der Existenz theoretischer Beschränkungen und in der Sensibilität der Forscher für metatheoretische Hilfsannahmen liegt. Wir führen eine Hierarchie von vier Ebenen von Einschränkungen ein - a priori Prinzipien, psychophysische, empirische und Modellierungseinschränkungen - in Kombination mit der TASI-Taxonomie von theoretischen, zusätzlichen, statistischen und inferentiellen Annahmen (Trafimow, 2022). Obwohl theoretische Einschränkungen eindeutig stabile und reproduzierbare Forschungsergebnisse erleichtern, erinnert uns die TASI an verschiedene Gründe, warum selbst gültige Ergebnisse nicht immer bestätigt werden müssen. Der vorgestellte Handlungsrahmen soll Forschern helfen, die Bedingungen zu operationalisieren, unter denen theoretische Einschränkungen empirische Ergebnisse am besten vorhersagbar machen.
Beginn: 17:00 Uhr Andreas-Schubert-Bau Raum 206abc
Im Anschluss an den Vortrag findet ein Get-together statt.
Zur besseren Planbarkeit der Veranstaltung bitten wir um Anmeldung