DIE KAUSALE FUNKTION VON HANDLUNGS-EFFEKT BINDUNGEN
gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektleitung: Prof. Dr. Bernhard Hommel, Prof. Dr. Christian Beste
Wie sind Menschen eigentlich in der Lage, intentionale Handlungen auszuführen? Die ideomotorische Theorie nimmt an, dass sie zunächst einmal unwillkürliche, nicht-intentionale Bewegungen ausführen, zum Beispiel früh nach der Geburt. Dann assoziieren sie automatisch die motorischen Muster, die diesen Bewegungen zugrunde liegen, mit den sensorischen Repräsentationen der Effekte der Bewegungen, wie etwa die Betätigung einer Rassel mit dem Geräusch des Rasselns. Sobald die Person später das Bedürfnis hat, das Geräusch noch einmal zu hören, braucht sie lediglich daran „zu denken“. Dieser Gedanke ist ja nun mit dem Bewegungsmuster assoziiert und kann es dadurch wieder aktivieren. Eine Reihe von Studien konnten tatsächlich belegen, dass Menschen ihre Handlungen mit deren sensorischen Effekten assoziieren, und dass sie sich die zu erwartenden Handlungseffekte bereits vor Beginn der Bewegung vorstellen. Ob aber diese Vorstellungen kausal in die Handlungsvorbereitung verwoben sind, bleibt bislang offen.
Unser Projekt hat sich zur Aufgabe gestellt, die entscheidende kausale Information zu liefern. Wir werden elektrophysiologische Marker der Handlungs-Effekt-Repräsentation verwenden, sodass wir stets wissen, an welche Handlungseffekte eine Person im Moment denkt, und wie stark sie das tut. Dann werden wir transkranielle Magnet-Stimulation benutzen, um diese Gedanken durch starke magnetische Felder „abzuschalten“. Wenn die Gedanken tatsächlich eine kausale Rolle spielen, dann sollte dies den Prozess der Handlungsplanung empfindlich stören.