Psychische Belastungen von hinterbliebenen Frauen und Männern im Zuge eines perinatalen Kindsverlustes
Studienleitung:
Prof. Dr. Anna-Lena Zietlow, Professur für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, TU Dresden
Dr. Judith Buse, Postdoc an der Professur für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, TU Dresden
Dr. Larissa Wolkenstein, Postdoc am Lehrstuhl Klinische Psychologie und Psychotherapie, Ludwig-Maximilians-Universität München
In Kooperation mit:
Ludwig-Maximilians-Universität München
Ansprechpartnerinnen in Dresden:
Studienleitung: Dr. Judith Buse: judith.buse@tu-dresden.de
Studienkoordination: B.Sc. Psych. Helena Schlendermann: helena.schlendermann@mailbox.tu-dresden.de
Ziele:
Im Rahmen des Projekts sollen psychische Belastungen von hinterbliebenen Frauen und Männern im Zuge eines peripartalen Kindsverlustes untersucht werden. Ziel der Studie ist es, mögliche Risikofaktoren, wie z.B. die Art des Kindsverlustes und mögliche Schutzfaktoren, wie z.B. die Partnerschaftszufriedenheit und die soziale Unterstützung, zu evaluieren. Insgesamt soll das Projekt dabei helfen, präventive Maßnahmen für Betroffene, sowie die psychotherapeutische Versorgung und weitere Hilfsangebote zu verbessern, um Menschen in einer solchen Situation möglichst gut unterstützen zu können. Da Schwangerschaften immer Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und die Partnerschaft haben können, wird außerdem eine Kontrollgruppe mit Personen erhoben, die innerhalb der letzten 5 Jahre ein lebendes Kind bekommen und noch nie einen Kindsverlust erlebt haben.
Hintergrund:
Bisherige Untersuchungen zeigen, dass ein Kindsverlust mit vielfältigen psychischen Belastungen assoziiert ist. Eltern, die von einem peripartalen Kindsverlust betroffen sind, haben ein deutlich höheres Risiko, Symptome von Depressionen, Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen zu entwickeln, als Eltern mit Lebendgeburten (Westby et al., 2021). Trotz dieser Hinweise auf die schwerwiegenden Folgen eines Kindsverlustes, sind viele Fragen in diesem Kontext bislang noch offen und diejenigen Faktoren, die das Risiko einer psychischen Belastung nach dem Verlust eines Kindes vorhersagen, sind bislang noch nicht vollständig verstanden. So wurde nach unserem Kenntnisstand bis dato nicht systematisch untersucht, inwiefern die Art des Kindsverlustes (Fehlgeburt, Schwangerschaftsabbruch, Todgeburt, Neugeborenentod) einen Einfluss auf die psychische Belastung der Eltern nimmt. Es gibt nur wenige Befunde dazu, wie sich eine solche Verlusterfahrung sowohl auf die Partnerschaftsqualität als auch auf die elterliche Beziehung zu bereits existierenden und/oder später geborenen Geschwisterkindern auswirkt.
Im Rahmen des Projekts soll ein tieferes Verständnis von der Situation Betroffener erlangt werden, welches in der Folge die Beantwortung einiger offener Fragen ermöglichen kann.
Studienablauf:
Umgesetzt wird dieses Forschungsvorhaben mittels einer Onlinestudie in Redcap, die verschiedenen Fragebögen beinhaltet. Diese erfragen die Belastungen bei Männern und Frauen nach einem Kindsverlust durch Schwangerschaftsabbruch, Fehlgeburt, Neugeborenentod oder plötzlichen Säuglings-/Kindstod. Es werden PTBS-, Angst- und Depressionssymptome, mögliche Schuld Attributionen, Veränderungen in der Partnerschaftsqualität, mögliche Veränderungen des Kinderwunsches der Teilnehmenden, die Inanspruchnahme professioneller Hilfe in Bezug auf den Verlust sowie mögliche Triggersituationen im Umgang mit im Haushalt lebenden Kindern erfragt. Die Onlinebefragung ist anonymisiert und nimmt ca. 30-45 Minuten in Anspruch. Teilnehmen können Personen, ab 18 Jahren, die entweder innerhalb der letzten 5 Jahre einen peripartalen Kindsverlust erlebt haben, oder innerhalb der letzten 5 Jahre ein lebendes Kind bekommen und noch nie einen peripartalen Kindsverlust erlebt haben.
Link zur Teilnahme:
https://redcap.fak11.lmu.de/surveys/?s=HHTKDR4HRJ9DWA4K
Momentan suchen wir vor allem noch Proband*innen für die Kontrollgruppe, also Personen, die innerhalb der letzten 5 Jahre ein lebendes Kind bekommen und noch nie einen peripartalen Kindsverlust erlebt haben!