Neue Veröffentli­chung zur Replizierbar­keit sozio-emotionaler und sozio-kognitiver Prozesse im Alter

In Anbetracht der Replikationskrise in der Psychologie ist es von entscheidender Bedeutung, die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse jeder einzelnen Methode zu untersuchen. Aus diesem Grund verwendete Julia Stietz, Lena Pollerhoff, Marcel Kurtz, Shu-Chen Li, Andrea M. F. Reiter und Philipp Kanske dasselbe Paradigma (EmpaToM) wie Andrea M. F. Reiter und Kollegen (2017), die in Ihrem Artikel The Aging of the Social Mind - Differential Effects on Components of Social Understanding über sozio-affektive und sozio-kognitive Prozesse berichteten. In einer unabhängigen Stichprobe ähnlichen Alters konnten die zuvor berichteten Ergebnisse repliziert werden: sozio-affektive Prozesse (Empathie und Mitgefühl) bleiben in älterer Erwachsener erhalten oder verbessern sich sogar, während sozio-kognitive Prozesse (Perspektivübernahme) abnehmen. Die Ergebnisse tragen zum Verständnis bei, wie sich sozialer Affekt und Kognition über die Lebensspanne Erwachsener entwickeln, und können Ansatzpunkte für Interventionen bieten, die darauf abzielen, erfolgreiche soziale Interaktionen und Wohlbefinden bis ins hohe Alter zu fördern. Der Open-Access Artikel The ageing of the social mind: replicating the preservation of socio-affective and the decline of socio-cognitive processes in old age ist in Royal Society Open Science erschienen.

Stietz J, Pollerhoff L, Kurtz M, Li S-C, Reiter AMF, Kanske P . 2021 The ageing of the social mind: replicating the preservation of socio-affective and the decline of socio-cognitive processes in old age. R. Soc. Open Sci. 8: 210641.https://doi.org/10.1098/rsos.210641