Motivationsförderung
Motivationale Bedingungen und Wirkungen von Instruktionsmaßnahmen
Die Untersuchung motivationaler Bedingungen und Wirkungen kompetenzförderlicher Instruktionsmaßnahmen ist neben der Untersuchung kognitiver sowie metakognitiver Faktoren ein wesentlicher Bestandteil in den meisten unserer Forschungsprojekte. Im Fokus steht hierbei insbesondere die Frage, inwiefern es gelingt, mit Hilfe spezifischer Instruktionsmaßnahmen zur Förderung des aufgabenspezifischen Fähigkeitskonzepts beizutragen (z.B. interaktive tutorieller Feedbackstrategien; Narciss, 2004; Narciss & Huth, 2006; Narciss et al., 2014; Reattributionsfeedback; Narciss, Körndle, & Dresel, 2011; Web-basiertes selbstreguliertes Lernen; Peters, 2010; Lernen aus fremden Fehlern, Eichelmann, 2015). Diese Frage untersuchen wir aktuell auch im Rahmen des Projekts SERENA bei der Entwicklung und Evaluation von formativen und summativen Feedbackstrategien für ein Serious Game.
Motivationsförderlich Gestaltungsmaßnahmen in (computer-unterstützten) Lernumgebungen
Zur Förderung der Motivation der Lernenden können zusätzliche Gestaltungselemente eingesetzt werden, die das Interesse der Lernenden und ihre aktuelle Motivation positiv beeinflussen sollen. Ein Beispiel für solche Gestaltungselemente sind Pädagogische Agenten - Figuren, die auf dem Bildschirm abgebildet werden und den Lernenden durch die Lernumgebung begleiten. Ein genereller motivierender und lernförderlicher Effekt allein durch die Anwesenheit der Figur konnte nicht belegt werden. Es zeigte sich vielmehr, dass die Gestaltung der Figur, ihre Funktion im Lernprozess sowie die Eigenschaften des Lernenden in Betracht gezogen werden müssen (Heidig & Clarebout, 2011). Aktuell wird die Frage der motivationsförderlichen Gestaltung von Pädagogischen Agenten als Teilfragestellung des SERENA-Projektes zur Gestaltung von Avataren und Non-player-Character untersucht.
Diagnoseverfahren zur Erfassung motivationaler Veränderungen im Verlauf eines Lernprozesses
Möchte man motivationale Veränderungen im Verlauf eines Lernprozesses untersuchen, so bedarf es reliabler und valider Messinstrumente. Wir arbeiten deshalb an der Entwicklung eines Erwartungs-mal-Wert-Fragebogen zur Erfassung der aktuellen Lernmotivation vor, während und nach einer Lernphase. Im Rahmen des LiT-Projektes werden darüber hinaus auf Grundlage des ARCS-Modells von Keller (1987) motivationsförderliche Gestaltungselemente in Lehrveranstaltungen implementiert und evaluiert.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Susanne Narciss, Dr. Steffi Heidig (Domagk)
Ausgewählte Publikationen :
Domagk, S. (2010). Do pedagogical agents facilitate learner motivation and learning outcomes? The role of the appeal of the agent’s appearance and voice. Journal of Media Psychology, 22(2), 84-97.
Domagk, S. & Niegemann, H.M. (2008). Motivationsdesign im Hochschulunterricht. In Zumbach, J. & Mandl, H. (Hrsg.) Pädagogische Psychologie in Theorie und Praxis (S. 205-211). Göttingen: Hogrefe.
Eichelmann, A. (2015). Lernen aus Fehlern: motivationale, affektive und kognitive Aspekte beim Bruchrechnen mit Fehler-finde-und-Korrektur-Aufgaben (Doctoral dissertation).
Heidig, S. & Clarebout, G. (2011). Do pedagogical agents make a difference to student motivation and learning? A review of empirical research. Educational Research Review, 6(1), 27-54.
Narciss, S. (2004). Task specific self-concept, learner control and informative tutoring feedback - How do they affect motivation and achievement in concept learning? In H.W. Marsh, J. Baumert, G. E. Richards, & U. Trautwein (Eds.). Proceedings of the 3rd International Biennial SELF Research Conference: Self-concept, Motivation and Identity: Where to from Here? (pp. 638-644). SELF Research Centre, University of Western Sydney.
Narciss, S. & Huth, K. (2006). Fostering achievement and motivation with bug-related tutoring feedback in a computer-based training on written subtraction. Learning and Instruction, 16, 310-322.
Narciss, S., Koerndle, H., & Dresel, M. (2011). Self-evaluation accuracy and satisfaction with performance: Are there affective costs or benefits of positive self-evaluation bias? International Journal of Educational Research. 50, 230-240, doi:10.1016/j.ijer.2011.08.004
Narciss, S., Sosnovsky, S., Schnaubert, L., Andrès, E., Eichelmann, A., Goguadze, G., Melis, E. (2014). Exploring feedback and student characteristics relevant for personalizing feedback strategies. Computers & Education, 71C, S. 56-76. doi: 10.1016/j.compedu.2013.09.011
Peters, S. (2010). Fähigkeitskonzepte beim selbstregulierten Lernen mit Multimedia: ein deutsch-französischer Vergleich. Dr. Kovač.
Weitere Publikationen finden Sie auf den Seiten der Mitarbeiter.