29.03.2019
Das war die Lange Nacht des Schreibens 2019
"Viele Aha-Erlebnisse" oder "Motivierender Anlass zum Schreiben" schrieben Besucher/innen als Feedback. Bemängelt wurde das Fehlen einer Schreibgruppe für Fortgeschrittene. Ein Rückblick zur Langen Nacht des Schreibens 2019 mit ihren circa 150 Teilnehmenden.
Am 7. März fand zum dritten Mal die Lange Nacht des Schreibens (LNDS) statt. Die LNDS – oder Long Night Against Procrastination - findet weltweit am ersten Donnerstag im März statt und wird in Dresden vom Schreibzentrum der TU (SZD) in Kooperation mit der SLUB ausgetragen. Schon nachmittags waren die Umgestaltungen auf den SLUB-Fluren deutlich zu sehen. Rote Ballons leiten wie ein roter Faden am Geländer des Treppenhauses entlang, im Foyer vor dem Klemperer-Saal war ein großes Suppenbuffet aufgebaut. Dort konnten Interessierte auch den Schreibertypen-Test ausfüllen.
Betrat man den Klemperer-Saal, konnte man ab 18 Uhr das Programm miterleben, in welchem viel Wert auf Interaktivität gelegt worden war. Starten konnten alle Teilnehmenden nach einer kurzen Begrüßung mit einem Freewriting, einer beliebten Methode, um ins Schreiben zu kommen. Im Anschluss bestand die Möglichkeit, sich in eine der fünf Schreibgruppen einzutragen, in denen der Fokus vor allem auf der gemeinsamen, aber strukturierten, Schreibzeit lag.
So gab es beispielsweise eine Gruppe, in der die Schreiber/innen ihre mitgebrachten Schreibprojekte mittels des Pomodoro-Prinzips bearbeiteten. Die Teilnehmer/innen spornten sich gegenseitig an, profitierten von der Konzentration der anderen und entspannten sich in den Pausen gemeinsam. „Die Anwesenheit und Konzentration der anderen hat mich motiviert“, schrieb etwa einer der Teilnehmer ins Gästebuch. In der Gruppe „Überarbeiten trotz Überarbeitung“ überarbeiteten die Teilnehmer/innen gegenseitig die eigenen Texte, indem sie sie für abgestimmte Zeitabschnitte reihum reichten.
Neben den Schreibgruppen konnten die Besucher/innen den „Schreib-Prozess-Walk“ ablaufen, eine Postergalerie, in der die Phasen wissenschaftlichen Schreibens visualisiert und mit Interaktionsmöglichkeiten abgebildet sind. Das kurze mündliche Quiz am Ende des Walks entwickelte sich schnell zur Plattform für Gespräche, in denen sich die Besucher/innen untereinander und auch mit den Schreibtutor/innen des Schreibzentrums über Erfahrungen austauschten, die sie mit bestimmten Methoden oder in einzelnen Phasen des Schreibens gemacht hatten.
Die roten Ballons im Treppenhaus wiesen den Weg ins zweite Obergeschoss, wo um 20.30 Uhr ein Speed-Dating stattfand – nicht für die Bibliotheksliebe, sondern um passende Schreibpartner/innen zu finden. Hier bildete sich am Ende eine neue Schreibgruppe von Studierenden, die an ihren unterschiedlichen Schreibprojekten (Master-/ Bachelor-/ Seminararbeiten oder auch Artikel für Zeitschriften) nun gemeinsam arbeiten und sich gegenseitig unterstützen können.
Schließlich konnten sich diejenigen, die ein aktuelles Anliegen mitgebracht hatten, durchgängig individuell zu ihren Schreibprojekten beraten lassen. Diejenigen, die zu lange gesessen und vom Schreiben schon einen verkrampften Nacken davongetragen hatten, konnten stündlich an einer Schreibtisch-Yoga-Session teilnehmen. Aber auch diejenigen, die gerade nichts zu schreiben hatten, aber trotzdem die Atmosphäre der Veranstaltung nicht verpassen wollten, waren dank der langen Kuchenbar nicht zur Untätigkeit verbannt.