12.09.2022
Schreibzentrum: Angebot zur Korrekturhilfe für Studierende der TU Dresden
Die Abschlusskorrektur ist in der Regel mehr als der letzte Schliff einer Arbeit. Während des oft wochenlangen Schreibprozesses hat man recherchiert, konzeptualisiert, vielleicht experimentiert, geschrieben und überarbeitet, geschrieben und überarbeitet. Es passiert viel während des Schreibprozesses. Deswegen ist ein kritisch-distanzierter Blick auf den eigenen Text zum Abschluss so wichtig. Das Schreibzentrum der TU Dresden (SZD) unterstützt Studierende kostenfrei bei diesem wichtigen Arbeitsschritt mit einem Angebot zur Korrekturhilfe.
Nicht jede:r hat eine Oma, die die Abschlussarbeit Korrektur lesen kann
Da nicht alle Studierenden jemandem im Bekannten- oder Verwandtenkreis haben, der:die bei der Abschlusskorrektur helfen kann, vermittelt das Schreibzentrum seit Anfang letzten Jahres Studierende, die sich eine Abschlusskorrektur wünschen, an eine:n ehrenamtliche:n Lektor:in oder Korrektor:in weiter. Das sind Personen, meist pensioniert, die aus den unterschiedlichsten Fachbereichen stammen, sich mit Grammatik, Rechtschreibung und Ausdruck gut auskennen und Studierenden der TU Dresden, vermittelt über das Schreibzentrum, bei diesem wichtigen Arbeitsschritt ihre kostenfreie Unterstützung anbieten.
Lektor:innen und Korrektor:innen sind keine Ghostwriter
Während bei einem Korrektorat der Fokus auf der Überprüfung von Rechtschreibung und Grammatik liegt, unterstützen Lektor:innen zusätzlich die stilistische Textüberarbeitung. Dabei greifen weder Korrektor:innen noch Lektor:innen in den Inhalt der Arbeit ein. Beide markieren in den eingereichten Texten Fehler und machen Vorschläge, wie der Text sprachlich verbessert werden kann – Die Überarbeitung selbst liegt dann wieder bei dem:der Student:in.
(Weiter-)Entwicklung einer Idee
Ursprünglich war das Angebot als Unterstützung für internationale Studierende gedacht, die zusätzlich zu den Inhalten ihres Studiums mit der Herausforderung konfrontiert sind, ihre Arbeiten in einer Fremdsprache zu schreiben.
Mittlerweile hat sich das Angebot auch auf deutsche Muttersprachler:innen ausgeweitet, die sich unsicher mit der deutschen Sprache fühlen oder deren Dozent:innen sie für die bessere Lesbarkeit der Arbeit an das Schreibzentrum verweisen.
Eine gute Absprache ist das A und O
Studierende, die das Angebot anfragen, werden nach ihrer Anmeldung per E-Mail beim Schreibzentrum zu einem kurzen Gespräch eingeladen. Dabei werden die wichtigsten Rahmenbedingungen geklärt: Bis wann muss die Arbeit fertig sein? In welcher Zeitspanne ist Zeit für das Korrektorat bzw. Lektorat? Welchen Umfang hat die Arbeit? Worauf soll während der Durchsicht besonders geachtet werden? Mit diesen Informationen wird anschließend unter den Lektor:innen und Korrektor:innen nach jemanden gesucht, der:die zur entsprechenden Zeit das Korrektorat bzw. Lektorat übernehmen kann. Hat sich eine:r gefunden, wird der Kontakt an die:den Student:in weitergeleitet. Ab diesem Zeitpunkt läuft die komplette Kommunikation zwischen Student:in und Lektor:in/Korrektor:in.
Individuelle Zeitpläne und Schreibtypen
Der genaue Ablauf ist dann sehr verschieden. Studierende können sich frühzeitig anmelden und mitteilen, wann sie ein Korrektorat/Lektorat einplanen. Damit die Vermittlung und eigenständige Überarbeitung nach dem Korrektorat/Lektorat gut stattfinden kann, sollten zum Zeitpunkt der Anfrage je nach Umfang der Arbeit noch mindestens zwei bis drei Wochen Zeit bis zur Abgabe sein. Denn manchmal dauert es ein paar Tage bis der Kontakt hergestellt werden kann.
Es ist aber auch möglich, sich frühzeitig zu melden, ohne genau zu wissen, wann das Korrektorat/Lektorat gemacht werden soll. So kann man einen ungefähren Zeitraum angeben und das Team des Schreibzentrums kann schon einmal abklären, welche:r Lektor:in/Korrektor:in im angefragten Zeitraum Kapazitäten hätte. Sobald die Planung genauer feststeht, kann man sich erneut melden, um den genaueren Zeitraum für das Korrektorat/Lektorat zu vereinbaren.
Zudem kommt es nicht selten vor, dass Studierende individuell vereinbaren, ihre Arbeit stückweise zu schicken, sodass immer nur ein paar Seiten korrigiert und dann überarbeitet werden können. Auch bei diesem Modell können Studierende sich frühzeitig beim Schreibzentrum melden, selbst wenn sie sich über den eigenen Zeitplan noch nicht im Klaren sind. So sind beispielsweise Stephanie Wenske, eine der Lektor:innen, und ihre Studierende vorgegangen:
„Wir haben vereinbart, dass die Studentin immer nach und nach einen Teil der Arbeit sendet, wenn etwas fertig geworden ist. Zum Schluss habe ich die Arbeit vor dem Abgabetermin noch einmal im Kompletten durchgesehen und etwaige Kleinigkeiten angemerkt.“
Die bisherigen Rückmeldungen von Studierenden und Lektor:innen/Korrektor:innen zeugen von einem angenehmen Arbeitsverhältnis. Wenn sich Studierende unsicher mit Rechtschreibung oder Grammatik fühlen, ist es eine Erleichterung, zu wissen, dass jemand beim Korrigieren zur Seite stehen wird.
Und auch die Lektor:innen/Korrektor:innen berichten über gute Erfahrungen, sei es, weil sie sich mit den Studierenden neben der Arbeit auf einen Kaffee oder zum Kochen treffen, sei es, weil sie einen anregenden Austausch hatten. Stephanie Wenske schreibt:
„Meine Erfahrung im Korrektorat war sehr positiv. Der Kontakt lässt sich per Mail einfach und schnell herstellen und ich freue mich, dass ich den Erfolg der Abschlussarbeit unterstützen konnte.“
Weitere Informationen zum Angebot sind auf der Webseite des Schreibzentrums unter Angebote "für Studierende" > "Korrekturhilfe" zu finden.
Text: Robert Bosse
Weitere Informationen
- Satzung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, zur Vermeidung wissenschaftlichen Fehlverhaltens und für den Umgang mit Verstößen der TU Dresden, Stand 01.06.2022 und Webseite "Gute wissenschaftliche Praxis an der TU Dresden" [12.09.2022]
- zum Begriff des Wissenschaftslektorats: Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren e. V. [09.09.2022]
Kontakt für Anfragen
Wissenschaftliche Hilfskraft
NameRobert Bosse
Schreibberatung, Workshops
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Schreibzentrum der TU Dresden
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Schreibzentrum der TU Dresden
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Das Schreibzentrum der TU Dresden (SZD) unterstützt Studierende und Lehrende mit Angeboten zum Planen und Schreiben verschiedener Texte im Studium wie Belege, Protokolle, Seminar- und Abschlussarbeiten und zur Vermittlung des akademischen Schreibens in Lehre und Betreuung. Alle Informationen zu Angeboten und Möglichkeiten der Unterstützung sind in den Bereichen für Studierende und Lehrende zu finden.