09.10.2025
Sucht den Austausch mit Menschen, die euch inspirieren!

Maja Kevdzija ist die Alumna des Monats Oktober 2025.
(interviewt im Jahr 2025)
Thomas Scheufler
„Die TU Dresden war das Sprungbrett für meine akademische Laufbahn. Heute arbeite ich immer noch in Forschungsprojekten mit der Universität zusammen und profitiere täglich von der soliden Basis, die ich dort gewonnen habe.“
Dr. Maja Kevdžija promovierte an der TU Dresden über die Architektur von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Ihre Forschung wurde mit mehreren nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Als Assistant Professor an der TU Wien verbindet sie gestalterische Fragen des Bauens mit gesellschaftlicher Verantwortung für die Gesundheit von Patienten und Personal in Rehakliniken.
Profil von |
Ass. Prof. Maja Kevdžija |
Studiengang |
Architektur |
Fakultät |
Architektur |
Studienzeit |
2015-2020 (Promotion) |
Aktuelle Tätigkeit |
Assistant Professor in Healthcare Design (TU Wien) |
Wo sind Sie heute beschäftigt, und in welcher Verantwortung?
Heute bin ich Assistant Professor (Laufbahnstelle) für Healthcare Design an der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien. Dort leite ich eigene Forschungsprojekte und engagiere mich in der Lehre, insbesondere an der Schnittstelle von Architektur, Gesundheit und Gesellschaft.
Wovon profitieren Sie noch heute/ hätten Sie sich mehr gewünscht?
Bis heute profitiere ich von der soliden wissenschaftlichen Methodenausbildung an der TU Dresden, die mir eine starke Grundlage für meine eigene Forschung gegeben hat. Gleichzeitig habe ich dort gelernt, eigenständig Fragestellungen zu entwickeln und Projekte voranzubringen - eine Erfahrung, die mir heute beim Leiten eigener Forschungsprojekte sehr zugutekommt. Darüber hinaus bildet diese Basis auch eine wichtige Grundlage für meine Lehrtätigkeit an der TU Wien, wo ich Studierende dazu ermutige, kritisch zu denken und eigene Ansätze zu verfolgen. Nicht zuletzt sind viele der Kontakte und Netzwerke aus dieser Zeit bis heute eine wertvolle Ressource für meine Arbeit.
Warum haben Sie sich für ein Studium an der TU Dresden entschieden?
Ich habe mich für die TU Dresden entschieden, weil die Professur für Sozial- und Gesundheitsbauten unter der Leitung von Prof. Gesine Marquardt international für ihre Forschung bekannt ist. Da ich meine wissenschaftliche Laufbahn im Bereich Healthcare Architecture aufbauen wollte, fand ich hier ein Umfeld, das fachlich exzellent, international vernetzt und zugleich offen für eigenständige Forschungsansätze war.
Wieso haben Sie gerade diese Studienrichtung gewählt?
Mich hat schon früh interessiert, wie Architektur das Leben von Menschen direkt beeinflusst, nicht nur ästhetisch, sondern in Bezug auf Gesundheit, Wohlbefinden und Teilhabe. Angesichts des demografischen Wandels und der steigenden Bedeutung von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen erschien mir die Studienrichtung Sozial- und Gesundheitsbauten als besonders zukunftsweisend. Sie bot mir die Möglichkeit, gestalterische Fragen mit gesellschaftlicher Verantwortung zu verbinden und wissenschaftlich zu erforschen, wie Räume tatsächlich das Leben von Patienten und Nutzern prägen.

Verleihung des Forschungspreises 2021 der Fürst Donnersmarck Stiftung, bei der Maja Kevdžija für ihre Doktorarbeit eine Belobigung erhielt. Dieser Preis wird sonst eher für medizinische Forschung vergeben.
Wer aus Forschung und Lehre hat Sie in Ihrer Studienzeit am meisten geprägt?
Am meisten inspiriert hat mich Prof. Gesine Marquardt, die meine Dissertation betreut hat. Sie war nicht nur eine hervorragende wissenschaftliche Betreuerin, sondern auch eine sehr nahbare und unterstützende Mentorin. Ihr Vertrauen, ihre Offenheit und ihr Interesse an meiner persönlichen Entwicklung haben mir die Freiheit gegeben, eigene Ideen zu verfolgen und meinen Weg zu finden. Gerade diese Mischung aus fachlicher Exzellenz und menschlicher Unterstützung hat meinen weiteren Karriereweg entscheidend beeinflusst. Ebenso haben mich die Kolleginnen und Kollegen an der Professur stark inspiriert - unsere intensiven Diskussionen haben mein Denken geprägt und mich sowohl als Forscherin als auch als Lehrende wachsen lassen.
Was würden Sie den heutigen Studienanfängerinnen und -anfängern mit auf den Weg geben?
Nutzen Sie die Freiheit des Studiums, um eigene Interessen zu entdecken und neue Wege auszuprobieren. Seien Sie neugierig und mutig, stellen Sie Fragen, suchen Sie den Austausch mit Menschen, die Sie inspirieren, und lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn nicht alles sofort gelingt. Gerade Umwege können zu den spannendsten Chancen führen.
Woran erinnern Sie sich besonders gern in Ihrer Studienzeit?
Besonders gern denke ich an die intensiven und inspirierenden Austausche mit meinen Kolleginnen und Kollegen an der Professur, sei es in Diskussionen oder auf gemeinsamen Konferenzreisen. Diese Erlebnisse haben mein Denken erweitert und meine Forschung entscheidend geprägt. Unvergesslich ist für mich auch die Zeit meiner Feldforschung in Rehabilitationskliniken, die nicht nur spannende wissenschaftliche Erkenntnisse brachte, sondern mir auch einen tiefen Einblick in die Lebensrealitäten von Patienten gab. Und ebenso wichtig war die PhD-Community in Dresden: Aus dem gemeinsamen Arbeiten, Diskutieren und Reisen sind enge Freundschaften entstanden, die bis heute bestehen.
Wo war Ihr Lieblingsort an der Uni?
Am liebsten war ich in unserem gemeinsamen Büro an der Professur, das nicht nur durch den beeindruckenden Blick bis zur Frauenkirche besonders war, sondern auch durch die inspirierende Atmosphäre im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Eine willkommene Abwechslung waren die Pausen im grünen Außenbereich der SLUB.
Wie gelingt ein guter Berufseinstieg in Ihrer Branche?
In meiner Erfahrung gelingt der Berufseinstieg besonders gut, wenn man sich früh traut, eigene Schwerpunkte zu setzen und gleichzeitig aktiv Kooperationen sucht. Gerade im Bereich Healthcare Design entstehen die besten Projekte im Austausch mit anderen Disziplinen, von der Medizin bis zu den Sozialwissenschaften.
Was verbindet Sie heute mit der TU Dresden?
Bis heute verbindet mich eine enge Forschungskollaboration mit der TU Dresden, die für meine Arbeit von großer Bedeutung ist. Ergänzend war ich auch punktuell in die gemeinsame Betreuung einer Promotion sowie als externe Kritikerin einer Diplomarbeit eingebunden - weitere Formen der Zusammenarbeit, die mir sehr wertvoll sind und die Verbindung zur TU Dresden lebendig halten. Und ich freue mich jederzeit über neue Anknüpfungspunkte und weitere gemeinsame Kooperationen.