27.08.2025
Von Dresden nach São Paulo: TUD-Know-how prägt die nachhaltige Entwicklung brasilianischer Favelas

Der Garden im Vila Nova Esperança Favela.
Wie lassen sich urbane Grünflächen für nachhaltige Stadtentwicklung nutzen? Mit dieser Frage beschäftigte sich die brasilianische Stadtplanerin Alexandra Aguiar Pedro bereits während ihres Aufenthalts am Centre for International Postgraduate Studies of Environmental Management (CIPSEM) an der TU Dresden im Jahr 2018.
Im Rahmen ihrer Abschlussarbeit untersuchte die TUD-Alumna Ansätze urbaner Gartenprojekte in Dresden – unter anderem im interkulturellen Garten „Golgi Park“ in Hellerau – und bewertete deren Übertragbarkeit auf den brasilianischen Kontext. Ihre Arbeit wurde mit dem „Best Final Paper Award“ ausgezeichnet und als einer der vielversprechendsten Aktionspläne des internationalen Weiterbildungsprogramms anerkannt.
Gemeinsam mit Anna Görner und André Lindner (beide TU Dresden) sowie Prof. Dr. Wolfgang Wende (Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung und Professor für Siedlungsentwicklung an der TU Dresden) entwickelte Alexandra Aguiar Pedro den Ansatz weiter. Die Ergebnisse veröffentlichten sie in der Publikation “More Than Fruits and Vegetables – Community garden experiences from the Global North to foster green development of informal areas in Sao Paulo, Brazil”.

Vila Nova Esperança ist zu einem preisgekrönten Beispiel für eine „grüne“ Favela geworden.
Dass dieser Transfer von Theorie in Praxis gelingt, zeigt das Beispiel der Favela Vila Nova Esperança in São Paulo. Dort entstand ein preisgekröntes Modellprojekt, das beweist, wie „grüne“ Freiräume Lebensqualität verbessern und Stadtteile vor unkontrollierter Expansion schützen können.
„Der Raum muss für die Bewohner einen Wert haben, wenn er dem Expansionsdruck standhalten soll“, erklärt Prof. Wolfgang Wende. „Das gelingt nur, wenn man ein Gefühl der Zugehörigkeit schafft, sodass sich die Menschen wirklich verantwortlich für diese Flächen fühlen.“
Auch international findet diese Entwicklung Beachtung: Die BBC-Journalistin Lottie Watters widmete dem Projekt jüngst einen Beitrag mit dem Titel
Damit wird einmal mehr deutlich, wie stark die Inhalte der CIPSEM-Kurse an der TU Dresden in die Praxis wirken – und welchen Beitrag sie weltweit für nachhaltige Stadtentwicklung leisten.