Eric Bürger
Eric Bürger wurde 1928 in Gorsleben (Thüringen) geboren. Er studierte von 1950 bis 1954 Feinwerktechnik an der TH Dresden.
Als ich in diese Welt hineingeboren wurde, erlebten die Berliner im Theater am Schiffbauer Damm gerade die Uraufführung von Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ am 27. Mai 1928, einem Sonntag. Ich gehörte nun zu den Sonntagskindern, mein Tageshoroskop war schmeichelhaft: Du Knirps wirst vielleicht später „mit Verstand organisieren, bist optimistisch, hast eine gute Ausdrucksform und lernst gern dazu.“
Die Gewerkschaft des Fuhrwerkes Kölleda delegierte mich an die Vorstudienabteilung der Universität Halle, dort legte ich das Abitur (1950) ab, studierte an der TU Dresden Feinwerktechnik (Dipl.-Ing. 1954) und war dort Assistent (Dr.-Ing. 1957), danach Chefkonstrukteur und Direktor für Forschung (1958 bis 1963), dann Hochschuldozent und Institutionsdirektor an der TU Chemnitz (1964 bis 1969), habilitierte (1969), wurde berufen zum ordentlichen Professor und Lehrstuhlleiter für Informationstechnik/Konstruktion. Das Horoskop war beinahe erfüllt. Ergebnis: vergrößerte Stirnglatze.
Ab 1978 konnte ich mich nebenberuflich in der Literaturwerkstatt in Karl-Marx-Stadt in „guter Ausdrucksform" versuchen. So entstanden u.a. „Gottfried August Bürger – Ein Lebensbild“ (1995), sowie „Verrückte Studienzeit“ (1987), ein Roman über das Studentenleben an einer DDR-Hochschule zur Vorwendezeit.