Verrückte Studienzeit: Ein Roman
Es ist das Jahr 1986. Reaktorunfall in Tschernobyl. Studenten sind zu erleben, die ihre letzte Vorlesung feiern. Dazu besuchen sie ihre Hochschullehrer, um sich mit einem Studentenulk zu verabschieden. Auch bei Professor Beyer.
Leise, fast zaghaft, wird die Tür geöffnet. Nur einen Spalt weit. Niemand hatte zuvor geklopft, wie es üblich ist in dem Haus. Die Klinke weist nach unten, bleibt in der Lage. Stille. Beyer zieht die Brauen zusammen. Der Mund wird ein Strich. Er stemmt die Arme steif auf die Tischfläche, hebt sich auf. Die Klinke verharrt, geht dann stückweise in die Waagerechte. Die Tür wird ins Schloss gedrückt. Ganz leise. Wie ein elektronischer Schließer.
Wer stand dort?, überlegt er. Ein Klinkenputzer oder anonymer Arbeitszeitkontrolleur? Kürzlich wurden Fensterflächen fotografiert. In Abständen von zehn Minuten. Zum Auswerten, wer wann beginnt. Ist eine neue Kontrolltechnik in Erprobung? Sinnend blickt er auf die Scheibe, trennt sich mit einer Handbewegung, wendet seine Gedanken erneut zu den Blättern. Er prüft, streicht, ergänzt. Auf dem Gang eine halblaute Stimme. Überrascht und freudig. „Er ist da.“…
Der Autor des Studentenromans „Verrückte Studienzeit“ ist ein Professor, der an dieser Uni studiert hat. Kritiker könnten zu hören sein: „Der muss aber viel Zeit gehabt haben.“ Irrtum. An einer Technischen Universität mit solch hohen Ansprüchen wie in Dresden hat man als Student wenig Zeit für zeitintensive Hobbys. Der Autor kennt sich aus, er gehörte zu den Studenten, die nach der Wiedereröffnung dieser bekannten Bildungsstätte erfolgreich studierten. Das Bild auf der Vorderseite des Romans deutet den Inhalt an: Liebe und Wissenschaft (Die Einsteinformel E=mc2 lässt den Studenten nicht schlafen.) Über die Liebe wird offen geschrieben, sagte eine ältere Leserin. Das Buch sollte nicht von Kindern gelesen werden. Für Kinder wurde es nicht geschrieben, betont der Autor.