Feb 11, 2020
200 Jahre Botanischer Garten
Fotos und Geschichten für Ausstellung gesucht
Anne Göhre
Der Botanische Garten der TU Dresden feiert in diesem Jahr sein 200-jähriges Bestehen. Bilder und Eindrücke von Besuchern sollen die Gartengeschichte lebendig werden lassen.
Gleich zwei Ereignisse markieren die Geburtsstunde des Botanischen Gartens Dresden im Frühling 1820. Der angesehene Arzt und Naturwissenschaftler Ludwig Reichenbach nahm im Mai an der Chirurgisch-Medizinischen Akademie sein Amt als Gartendirektor auf. Im gleichen Monat pflanzten die Gärtner das erste Grün auf dem ehemaligen Festungsgelände am Hasenberg nahe der Brühlschen Terrasse, wo sich der Botanische Garten damals befand. Im kommenden Sommer schaut die Pflanzensammlung daher mit einer Festveranstaltung und Führungen auf ihre 200-jährige Geschichte zurück.
»Der Botanische Garten diente von Anfang an nicht nur der Forschung, sondern auch der Öffentlichkeit – etwa als Erholungsraum für Patienten der Chirurgisch-Medizinischen Akademie. Auch heute ist er im Bewusstsein vieler Dresdner fest verankert«, erzählt Barbara Ditsch, die wissenschaftliche Leiterin. Da liegt es auf der Hand, den Blick der Bevölkerung auch in die Jubiläumsfeierlichkeiten einzubeziehen. Bis Ende Februar sammelt das Gartenteam deshalb Bilder und Anekdoten, die Besucher mit der heutigen Anlage an der Stübelallee verbinden.
Willkommen sind sowohl historische Aufnahmen aus einzelnen Gartenbereichen als auch von Veranstaltungen oder besonderen Ereignissen. »Wir freuen uns auch über Augenzeugenberichte und Anekdoten, die der Gartenchronik Leben einhauchen,« erklärt Ditsch. Sie denke dabei etwa an einen Abend im Jahr 1952, als schätzungsweise 25 000 Menschen die Blüte der »Königin der Nacht« bewunderten. Die Warteschlange reichte bis zum heutigen Straßburger Platz. »Wir kennen die Fakten zu diesem Abend«, erläutert die Biologin, »doch was bewegte die Leute, beim Anblick der Menschenmassen nicht gleich umzudrehen?« Auch Hinweisen auf frühere Gartenmitarbeiter und ihre Tätigkeiten will das Organisationsteam der Jubiläumsveranstaltung gerne nachgehen. »Wer waren beispielsweise die Kollegen, die – wie berichtet wird – nach dem Bombenangriff 1945 wertvolle Gewächshauspflanzen retteten, indem sie sie vorübergehend nach Pillnitz brachten?«
Fotos und Geschichten können bis zum 28. Februar 2020 per E-Mail oder Brief an den Botanischen Garten gesendet werden. Die Aufnahmen werden im Archiv gesammelt und für eine Ausstellung aufbereitet. Wichtig ist, dass die Einsender unbedingt den Namen, unter dem die Bilder oder Berichte veröffentlicht werden sollen, sowie eine Kontaktadresse für Rückfragen angeben. Wenn möglich, sollten Zeit und Ort der Aufnahme hinzugefügt werden.
Neben den Feierlichkeiten zum 200. Jubiläum gibt es auch in diesem Jahr wieder ein umfangreiches Programm mit zahlreichen kostenfreien Führungen. Der nächste Termin ist eine Führung am 16. Februar um 14 Uhr über »Bromelien – Überlebenskünstler in Regenwald und Wüste«. Das vollständige Programm ist auf der Website des Botanischen Gartens abrufbar.
Kontakt per E-Mail: oder per Brief an Botanischer Garten der TU Dresden, Stübelallee 2, 01307 Dresden.
Ensendeschluss ist der 28. Februar 2020.
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 3/2020 vom 11. Februar 2020 erschienen. Die komplette Ausgabe ist hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei doreen.liesch@tu-dresden.de bestellt werden. Mehr Informationen unter universitaetsjournal.de.