23.07.2018
„Halten die Akkus durch?“
Erstmals wurde eine Klausur an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ausschließlich elektronisch auf Tablets durchgeführt.
Der Einsatz von Tablet-PCs in der Lehre hat an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden bereits eine lange Tradition. So werden seit einigen Jahren, u.a. bei den jährlichen Auswahlgesprächen, bei der Evaluation von Lehrveranstaltungen und bei den OSCE-Prüfungen im klinischen Studienabschnitt Tablets erfolgreich zur effektiven papierlosen Protokollierung der Ergebnisse eingesetzt.
Am 16. Juli 2018 wurde erstmals an der TU Dresden eine komplette Prüfung ausschließlich elektronisch auf Tablets durchgeführt. Die Klausur im Fach Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie fand für 220 Studierende des 2. Fachsemesters Humanmedizin nicht mehr als „klassische“ Papierklausur, sondern mit iPads statt. Die Prüflinge wurden mittels QR-Code identifiziert und mussten 30 Multiple-Choice-Fragen in 45 Minuten beantworten. Es wurden die fakultätseigenen iPads, das ItemManagementSystem (IMS) und die App tEXAM vom Prüfungsverbund UCAN benutzt.
Dem Modellversuch ging eine längere Vorbereitungsphase voraus, bei der die Lehrverantwortlichen der Medizinischen Psychologie und Medizinischen Soziologie zusammen mit Spezialistinnen und Spezialisten der Referate IT und Lehre der Medizinischen Fakultät sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Medizinischen Interprofessionellen Trainingszentrums MITZ die Anwendungsbreite und vor allem eventuelle Fehlerquellen analysierten. Welche Bedienfehler könnten die Studierenden machen? Reicht die Kapazität des W-LAN? Halten die Akkus durch? Diese und andere Dinge wurden im Rahmen einer Klausur des Wahlfachs Katastrophenmedizin mit wenigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie in einer simulierten Hörsaalprüfung mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Rolle der Studierenden erprobt. Die Einsatzerfahrungen, die in den letzten Jahren mit Tablets im Rahmen der OSCE-Prüfungen und beim Auswahlverfahren gemacht wurden, waren dabei ebenfalls hilfreich.
Bei den Studierenden und bei den Prüfenden herrschte am Prüfungstag dennoch eine gewisse Aufregung. Zu unrecht, wie sich zeigte. Die Bilanz aller Beteiligten ist sehr positiv: Die Studierenden sind zufrieden, weil zeitgemäße Prüfungsformate eingesetzt werden. Die Lehrenden zeigten sich über den reibungslosen technischen Ablauf erfreut.
Mit dem erfolgreichen Modellversuch eröffnen sich zukünftig vielfältige neue Möglichkeiten der Prüfungsgestaltung, etwa durch das Einbinden von Bildern oder Videos in Klausuren. Die Prüfungen können bei identischen Fragen in einer Vielzahl von Varianten generiert werden. Die elektronische Prüfung ist fälschungs- und betrugssicherer. Die Rückmeldung der Prüfungsergebnisse an die Studierenden wird beschleunigt. Die Nutzung der Tablets in Prüfungen spart viel Papier und nach einer Phase der Erprobung auch Zeit.
Kontakt
Eigenständiger Bereich für Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften
Prof. Dr. Stefan Ehrlich
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Referat Lehre
Medizinisches Interprofessionelles Trainingszentrum (MITZ)
Dr. Henryk Pich
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