11.09.2025
„Verwaltungsdaten machen Spaß“ – TUD-Forschungsprojekt untersucht, warum Menschen das Dresdner Open-Data-Portal nutzen
Die Landeshauptstadt Dresden stellt über ein sogenanntes Open-Data-Portal eine Fülle an Verwaltungsdaten kostenlos und frei zugänglich zur Verfügung. Ein Forschungsprojekt der TU Dresden soll helfen, das Portal zu optimieren und mehr Menschen zu erreichen. Nun liegen Ergebnisse einer Umfrage zum Nutzerverhalten vor.
Nutzer schätzen aktive Beschäftigung mit Offenen Daten
Spaß am Umgang mit Daten ist – laut der fragebogenbasierten Online-Umfrage aus der Fakultät Wirtschaftswissenschaften (TU Dresden) – eine stark handlungsleitende Motivation, weshalb Dresdnerinnen und Dresdner das Open-Data-Portal der Stadt nutzen. Die Erforschung der Nutzerperspektive stellt der Verwaltung wichtige Indikatoren bereit. So wird deutlich, dass ein öffentliches Interesse über die reine Information hinaus an einer aktiven Beschäftigung mit den Offenen Daten besteht. Interaktive Gamification-Elemente, die spielerisch Zusammenhänge und Mehrwerte der Datensätze aufzeigen, und Schnittstellen, um Daten in Open-Source-Projekte einbinden zu können, wären Anreize, um Bürgerinnen und Bürger für das Portal zu begeistern.
Open-Data-Portal Dresden schafft Transparenz
Für die Teilnehmenden der Umfrage, die sich als Nicht-Nutzer identifizierten, waren die Transparenz der städtischen Daten und das Bewusstsein relevant, dass Offene Daten generell verfügbar sind. Demnach könnte die Einbeziehung des Portals in die städtische Kommunikation, etwa Informationen zum politischen Geschehen in der Stadt gezielt dort zu veröffentlichen, Interessierte auf das Portal aufmerksam machen.
TUD-Forschungsprojekt: Analysen und Maßnahmen sollen Barrieren abbauen
Das TUD-Forschungsprojekt „Open Data für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung“ analysiert im Rahmen des von der Bundesregierung geförderten Modellprojekts Smart City Dresden in Zusammenarbeit mit der Kommunalen Statistikstelle Dresden das Wertschöpfungspotential des Open-Data-Portals Dresden. Auf Grundlage von Umfragen und Best-Practice-Beispielen sollen Barrieren abgebaut und Unterstützung geboten werden.
Geplant ist die Entwicklung eines Chatbot, über den auch Nutzer ohne spezifische Datenkompetenz Fragen stellen und so direkt mit den Daten im Portal „sprechen“ können. Zusätzlich soll das Open-Data-Portal stärker in den öffentlichen Fokus gerückt werden, um durch eine ansprechende Kommunikation der Angebote, z. B. auf Offenen Daten basierender Apps, auch bisherige Nicht-Nutzer innerhalb Dresdens erreichen zu können.
Nach Fertigstellung werden die Lösungen, im Sinne des Modellprojekts Smart City Dresden, als Open-Source-Anwendungen auch anderen Kommunen zur Verfügung stehen.
Was ist das Open-Data-Portal Dresden?
Welche Stadtteile Dresdens sind besonders rad- und fußgängerfreundlich? Welche Ergebnisse liefert die letzte kommunale Bürgerumfrage? Wo finde ich Spielplätze im Stadtgebiet? Diese Informationen und viele Statistiken bis hin zu Lautstärkewerten an innerstädtischen Straßen stellt seit 2019 das Open-Data-Portal Dresden bereit. Die Verwaltung der Landeshauptstadt möchte damit ihre gesammelten und verarbeiteten Daten – sofern sie nicht personenbezogen oder vertraulich sind – der Öffentlichkeit so zugänglich machen, dass sie abgerufen und individuell genutzt werden können.
Damit gehört Dresden im bundesweiten Vergleich zu den Vorreitern. Eine Analyse des Berliner Beratungsunternehmens Finatycs unter deutschen Städten belegte im Februar 2025, dass die Landeshauptstadt nach Hamburg und Berlin die drittmeisten Datensätze (1.117) veröffentlicht.
Kontakt
Richard Rau
Professur für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Business Engineering
Tel.: +49 351 463-39935
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