Nov 02, 2011
Verkehrsprobleme in Afrika und der Karibik
Die Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der TU Dresden sendet in den kommenden Monaten zwei ihrer Promovierenden nach Kenia sowie nach Trinidad & Tobago. Aufgabe ist es, an der Ausgestaltung und Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen im Verkehrssektor in Entwicklungsländern beizutragen.
Im Gegensatz zu Industriestaaten besitzen Entwicklungsländer häufig einen niedrigen Ausbaustand der Straßeninfrastruktur und einen schwachen öffentlichen Personennahverkehr. Dafür werden dort im Verkehrssektor je Einwohner geringere Energiemengen verbraucht, weniger Treibhausgase emittiert, weniger Lärm verursacht und weniger Fläche in Anspruch genommen. Wissenschaftler prognostizieren jedoch ein stetiges Wachstum des motorisierten Verkehrsaufkommens in den nächsten Jahren. Die Kombination aus rasant steigender Motorisierung und schlechter Infrastruktur sowie einem aggressiven Verkehrsverhalten lassen Unfälle, Lärm- und Luftschadstoffe und sonstige negative Effekte stark ansteigen. Es besteht daher erhöhter Handlungsbedarf, den Rad- und Fußgängerverkehr sowie den öffentlichen Personennahverkehr als adäquate Alternative zu etablieren.
Im Rahmen eines EU-finanzierten „Mundus ACP Projekts“ werden Angela Francke und Thilo Becker, beide Mitglieder des Graduiertenkollegs „DIKE – Kostenwahrheit im Verkehr“, mittels Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch die Fortschritte und Entwicklungen in diesen Bereichen unterstützen.
Seit Mitte Oktober bietet Thilo Becker an der Universität von Nairobi (Kenia) Vorlesungen und Seminare zum Thema „Umweltwirkungen des Verkehrs“ an und stellt Lösungsansätze und Beispiele aus Deutschland und Europa vor. Aufbauend auf selbst in Kenia gesammelten Forschungsergebnissen aus dem Vorjahr geht er auch auf langfristige Entwicklungsstrategien ein.
Über die psychologischen Aspekte von Verkehrs- und Mobilitätsverhalten unterrichtet Angela Francke Studenten der Universität der Westindischen Inseln (Trinidad & Tobago) von Februar bis März 2012. Vor allem die Wahrnehmung und das Empfinden von Risiken und Gefahren im Straßenverkehr, die Akzeptanz von Maßnahmen im Bereich des Mobilitätsmanagements und deutsche bzw. europäische Ansätze der Verkehrspsychologie werden hier im Vordergrund stehen.
Bereits abgeschlossen ist der Besuch von Mariana Timm von
der Professur für Kommunikationswirtschaft in Trinidad.
Aufbauend auf diesen Erfahrungen vor Ort wird der Grundstein
gelegt für eine weitere Zusammenarbeit.
Innerhalb des „Mundus ACP Projektes“ werden auch Studierende und Promovierende aus den schwächer entwickelten Regionen von Afrika, der Karibik und dem pazifischen Raum an der TU Dresden studieren und forschen.
Informationen für Journalisten:
Angela Francke
Tel.: +49 351 463-36647
Kim-Astrid Magister
2. November 2011