16.03.2021
Als Erstsemestlerin Start ins Studium gut gemeistert
Lina-Marie Lieb spielt beim DSC 1898 Volleyball und studiert Hydrowissenschaften
Claudia Trache
Im Studienjahr 2020/21 vergab die TU Dresden zum dritten Mal acht Sportstipendien an Studierende, die neben ihrem Studium Leistungssport betreiben. Neben guten studentischen Leistungen, sind hervorragende Leistungen im Sport, die mindestens auf dem Niveau eines Landeskaders erbracht wurden, ausschlaggebende Kriterien für die Vergabe des Stipendiums. 300 Euro monatlich bekommen die Stipendiaten sowie modular hinzuwählbare Hilfen in einer Höhe von bis zu 2400 Euro pro Jahr. Zum dritten Mal erhielt die Ruderin Elisabeth Lowke das Stipendium. Basketballer Bryan Nießen, Bogenschütze Leon Hollas, Kanute Tom Liebscher und Leichtathlet Bastian Rudolf gehören zum zweiten Mal zu den Auserwählten. Diese fünf Stipendatinnen und Stipendiaten hat das UJ bereits im vergangenen Jahr vorgestellt. In Fortsetzung dieser Serie werden nach und nach nun die drei neuen Sportstipendiaten vorgestellt.
Zu ihnen gehört Volleyballerin Lina-Marie Lieb (DSC 1898). Das Jahr 2020 war für die 19-Jährige in vielerlei Hinsicht ein besonderes. Sie schloss erfolgreich das Sportgymnasium Dresden mit Abitur ab, unterschrieb beim DSC 1898 einen Einjahresvertrag und begann im Wintersemester 2020/21 an der TU Dresden ihr Teilzeitstudium der Hydrowissenschaften. Als Studienanfängerin hat sie ihr erstes Semester erfolgreich gemeistert, trotz Pandemie und fehlenden Präsenzveranstaltungen. »Es ist schade, dass ich mein Studium so beginnen muss«, erzählt sie. »Ich habe nicht wirklich viele Leute kennengelernt, weder aus dem eigenen Studienfach noch andere Studierende. Aber das Online-Studium von zu Hause aus hat bisher ohne Probleme funktioniert. Ich habe alles mitbekommen. Auch die ersten Online-Prüfungen liefen gut.« Lina-Marie Lieb ist optimistisch, dass es in den kommenden Semestern wieder mehr Präsenzveranstaltungen geben wird und sie dann auch das Studierendenleben so richtig kennenlernen kann. Um ihren Sport und ihr Studium unter einen Hut zu bekommen, war es gar nicht so schlecht, dass die Lehrveranstaltungen alle online stattfanden bzw. Studienmaterial digital zur Verfügung gestellt wurde.
Während der Volleyballsaison trainiert sie bis zu zweimal täglich. Die Spieltage in der ersten Bundesliga liegen zum Teil unter der Woche, zum Teil am Wochenende. Dazu kommen Turniere, wie der CEV-Cup (zweithöchster Europapokal-Wettbewerb für Vereinsmannschaften) Ende Januar in der Türkei. Lina-Marie Lieb begann in der dritten Klasse mit dem Volleyballtraining. 2016, in der zehnten Klasse, wechselte sie vom 1. Sonneberger VC 04 nach Dresden zum VC Olympia Dresden und spielte in der zweiten Bundesliga. 2018 wurde sie mit ihrer Mannschaft Deutsche U18-Meisterin, 2019 Deutsche U20-Meisterin. Nun möchte sie gern mit dem DSC 1898 in der ersten Bundesliga den Meistertitel erringen.
Im Moment ist sie eine der Jüngsten und Unerfahrensten im Team. Auf ihrer Position im Außenangriff muss sie sich durch gute Trainingsleistungen Spielzeiten in Punktspielen erkämpfen. Einen Stammplatz hat sie noch nicht. »Ich konnte mich im Training schon gut weiterentwickeln«, schätzt sie sich selbst ein. »Mein Ziel ist es, mir künftig in einem Team der ersten Bundesliga einen festen Platz zu erarbeiten.« Ihr Vertrag beim DSC 1898 läuft noch bis Juli 2021. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, wo ihre sportliche Karriere weitergeht. Ein Einsatz in der A-Nationalmannschaft ist für sie zurzeit noch nicht realistisch. Über eine künftige Olympiateilnahme denkt sie auch noch nicht nach. Das lässt Lina-Marie Lieb alles an sich herankommen. Sie betreibt ihren Sport mit Leidenschaft.
»Volleyball ist ein sehr, sehr schöner Sport«, sagt sie. »Es ist ein Mannschaftssport, aber nicht so körperbetont wie zum Beispiel Handball. Ich habe immer zu den Großen unseres Sports aufgeschaut. Es ist schön, dass ich schon so weit gekommen bin.« Auch für das Sportstipendium ist sie sehr dankbar. Es ist eine willkommene Ergänzung zu ihrem Amateurvertrag. Es hilft ihr, Sport und Studium gleichermaßen zielstrebig anzugehen. Insbesondere für Sportsachen, zum Beispiel Turnschuhe, aber auch für die Ernährung kann sie die finanzielle Unterstützung gut gebrauchen.
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 05/2021 vom 16. März 2021 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.