14.11.2025
Auszeichnung für herausragende Wissenschaftskommunikation – Dr. Annika Konrad erhält KlarText-Preis 2025 der Klaus Tschira Stiftung
Verständliche Forschung im Rampenlicht: Dr. Annika Konrad, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Klinische Psychologie und Behaviorale Neurowissenschaft der Technischen Universität Dresden (TUD), gehört zu den acht Gewinner:innen des KlarText-Preises für Wissenschaftskommunikation 2025. Am 13. November 2025 erhielt sie im Rahmen einer Preisverleihung der Klaus Tschira Stiftung in Heidelberg die Auszeichnung in der Kategorie "Neurowissenschaften" für ihre Promotion. Verbunden mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro. Konrad setzte sich unter fast 200 Bewerbungen im Rahmen eines hochkompetitiven, dreistufigen Bewertungsverfahren durch.
Dr. Annika Konrad von der TU Dresden.
"Ich freue mich sehr über die Auszeichnung. Der Preis würdigt die Fähigkeit, wissenschaftliche Ergebnisse so zu vermitteln, dass sie für alle verständlich und zugänglich sind", erklärte TUD-Preisträgerin Konrad. "Gerade weil das im wissenschaftlichen Alltag oft zu kurz kommt oder nebenbei läuft, ist es umso schöner, wenn diese Arbeit Anerkennung findet."
In ihrer ausgezeichneten Dissertation zeigte Annika Konrad, dass Empathie zwar zentral für emotionale Nähe ist, im Extremfall jedoch auch belastend sein kann. Mithilfe funktioneller Magnetresonanztomographie konnte sie nachweisen, dass unter bestimmten Bedingungen sowohl sehr geringe als auch sehr starke Gehirnaktivität in empathierelevanten Regionen mit Stress verbunden ist.
"Meine Ergebnisse sind also ein Hinweis darauf, dass bei bestimmten Personen geringere oder sehr hohe Ausprägungen an Empathie zu psychischer Belastung führen kann und eben nicht immer dazu führt, sich anderen Personen ‚emotional verbunden‘ zu fühlen", erläutert Konrad. Sich emotional von anderen abzuschotten oder zu stark mitzufühlen könnte demnach das Risiko psychischer Belastungen erhöhen.
Über Annika Konrad
Annika Konrad wurde 1992 in Bad Bergzabern geboren. Nach dem Bachelorstudium der Psychologie an der Universität Freiburg absolvierte sie den Masterstudiengang an der TUD mit dem Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie. Parallel zu ihrer Promotion im Bereich Klinische Psychologie und Behaviorale Neurowissenschaft schloss sie die Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin ab. Heute arbeitet sie als Postdoktorandin an der TUD zu den Themen neuronale Korrelate von Empathie und Traumaverarbeitung und ist zudem als Psychotherapeutin in der dortigen Hochschulambulanz tätig.
Video: Auf Arbeit mit … Neurowissenschaftler Philipp Kanske
Wie steuert unser Gehirn zwischenmenschliche Interaktion? Und was passiert im Gehirn, wenn das schiefgeht? Dr. Annika Konrad ist Teil des Teams von Prof. Philipp Kanske. Ihre Forschung soll auch dazu beitragen, Therapien für psychische Störungen zu verbessern.
© Tobias Ritz / TU Dresden
Hintergrund: KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation der Klaus Tschira Stiftung
"Was hast du da eigentlich gemacht in deiner Doktorarbeit?" Die besten Antworten auf diese Frage hat die Klaus Tschira Stiftung mit dem KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet. Promovierende waren aufgerufen, die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit in einem kurzen Artikel allgemeinverständlich zusammenzufassen. Darüber hinaus vergab die Stiftung einen Preis für die beste Infografik. Die Forschungsthemen der Preisträger:innen deckten dabei ein breites Spektrum ab: Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik und eben Neurowissenschaften.
Über die Klaus Tschira Stiftung
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein.
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