21.10.2024
Auszeichnung für Radverkehrsforschung: Projekt MoveOn der TU Dresden wird beim Deutschen Mobilitätspreis geehrt
Der Publikumspreis des Deutschen Mobilitätspreises geht an das Projekt MoveOn der Professur für Verkehrsökologie der TU Dresden. Das Projekt schaffte es zudem unter die Top 3 in der Kategorie "Digitale Transformation und KI".
Radverkehr ist klimafreundlich, kostengünstig und leistet einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende. Um die Radverkehrsinfrastruktur in Zukunft effizienter planen und bedarfsorientierter gestalten zu können und den Radverkehr insgesamt sicherer zu machen, untersuchen Verkehrswissenschaftler:innen der TU Dresden im Projekt MoveOn Verkehrsdaten von Radfahrenden.
Das Projektteam erhebt, analysiert und wertet GPS-Routendaten von Radfahrinnen und Radfahrern aus und stellt diese für die kommunale Verkehrsplanung zur Verfügung. Das Engagement der Wissenschaftler:innen wurde nun mit dem Publikumspreis des Deutschen Mobilitätspreises sowie einer Nominierung für die Shortlist (Top 3) in der Kategorie "Digitale Transformation und KI" gewürdigt.
Dr. Sven Lißner, Leiter der Forschungsgruppe Radverkehr/BikeLab an der Professur für Verkehrsökologie, freut sich über die Auszeichnung: "Die Nominierung für den Preis ist ein wichtiges Signal für die Stärkung des Radverkehrs in Deutschland und motiviert uns, weiter an digitalen Konzepten für fahrradfreundliche Städte und Kommunen zu forschen. Die Auszeichnung mit dem Publikumspreis zeigt die große gesellschaftliche Relevanz unseres Forschungsthemas und dass wir zahlreiche Menschen mit unserer Forschung bewegen."
GPS-Radverkehrsdaten für die Mobilitätswende
Im Rahmen von MoveOn entwickeln die Verkehrswissenschaftler:innen der TU Dresden gemeinsam mit dem TUD-Spin-off Flow.d GmbH und mit dem Klima-Bündnis e. V. eine digitale Plattform für Radverkehrsdaten. Dafür werden im Rahmen der bundesweiten Radverkehrskampagne „STADTRADELN“ mittels einer Smartphone-Applikation GPS-Daten erhoben. Diese werden von der Professur für Verkehrsökologie ausgewertet und in Form von verschiedenen Anwendungsszenarien aufbereitet. So können die gewonnenen Routendaten beispielsweise für Darstellungen von Wartezeiten oder Quelle-Ziel-Beziehungen der Radfahrenden genutzt werden.
Die erhobenen Daten können zudem in Form von Langzeitanalysen und Hochrechnungen, wie das durchschnittliche tägliche Radverkehrsaufkommen (DTV) eines Jahres, Anwendung finden. Das entstehende Informations- und Datenangebot wird anschließend als Visualisierungsplattform mehr als 3.000 Kommunen für die Weiterentwicklung des Radverkehrs zur Verfügung gestellt.
Ende September ist das STADTRADELN in Dresden zu Ende gegangen – mit neuer Rekordbeteiligung. Über 8.200 Menschen haben an der Aktion unter dem Motto "Radeln für ein gutes Klima" teilgenommen. Zusammen legten sie fast 1,5 Millionen Kilometer mit dem Fahrrad zurück. Wie die Daten vom STADTRADELN zur Verkehrsplanung beitragen und welchen Vorteil eine Radverkehrssimulation für die Stadtplanung hat, erklären die TUD-Wissenschaftler Dr. Sven Lißner und Dr. Stefan Huber in der »Guten Frage« über den Radverkehr:
Das Projekt MoveOn wird im Rahmen des nationalen Radverkehrsplans vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Projektträger ist das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM).
Der Deutsche Mobilitätspreis
Der Deutsche Mobilitätspreis wird jährlich vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) in den Kategorien Digitale Transformation und KI, Neue Mobilitätslösungen, Design und Praxisbeispiele vergeben und zeichnet Projekte, Anwendungen und Produkte im Mobilitätssektor aus, die datenverarbeitende Systeme nutzen, um die digitale Transformation voranzutreiben.