17.04.2014
Noch mehr Bach …
Ein Jahr – ein Leben: Im Jubiläumsjahr 2014 zum 300.
Geburtstag des Komponisten Carl Philipp Emanuel Bach (1714 –
1788) haben junge Musikwissenschaftler der TU Dresden den Blog
„Noch mehr Bach…“ gestartet. In einer studentischen
Projektarbeit holen sie das Leben und Wirken von „C. P. E.“ in
einem zeitgemäßen Format in die Gegenwart. Seit dem 8. März,
Bachs Geburtstag, bis zu seinem Todestag am 14. Dezember
veröffentlichen sie jeden Samstag einen neuen Artikel im
Internet. Der Blog ist in das Portal www.cpebach.de des
„Städtenetzwerks C. P. E. Bach“ eingebunden.
Unter der Leitung von Hans-Günter Ottenberg, Professor für
Musikwissenschaft an der TU Dresden, stellen sich vier
Studenten der Herausforderung, in mehr als vierzig Beiträgen
die faszinierende Persönlichkeit Bachs mit ihren
unterschiedlichen Facetten vorzustellen. Dabei werden seine
wichtigsten biographischen Stationen beleuchtet und
wissenschaftlich untermauert. Besonderes Anliegen ist es,
gerade jene Stimmen zu Wort kommen zu lassen, die C. P. E.
nicht nur als Originalgenie, sondern auch als genussvollen,
humorvollen und vielfältigen Menschen in den Mittelpunkt
stellen.
Beim Schreiben wechseln sich die studentischen Autoren und
Prof. Hans-Günter Ottenberg ab. Vor der Veröffentlichung werden
die Texte in der Gruppe diskutiert. „Für Musikwissenschaftler
ist der Praxisbezug ganz wichtig“, sagt Ottenberg. „Für den
Beruf reicht es nicht, fachlich kompetent zu sein. Man muss
sein Wissen auch in ansprechender Form präsentieren können und
den Umgang mit den Neuen Medien beherrschen.“ Für die Studenten
bedeutet das Projekt viel Arbeit und Verantwortung. „Durch den
Blog habe ich erfahren, was es für eine Herausforderung es ist,
Texte sowohl für Musikexperten als auch für Laien zu
schreiben“, sagt Holly Brown. „Dazu kommt, dass man nicht
einfach aussteigen kann, wenn man mal mit dem Studium
überfordert ist. Wir müssen es zehn Monate lang durchziehen.
Das ist eine gute Übung für den späteren Beruf.“ Für Carlos
Lozano Fernandez liegt der Reiz der Form, die bei
jedem Thema jede Woche neu gefunden werden muss. „Ich sehe uns
in der Verantwortung, nicht ominösen Wolkenkuckucksheimen
entgegen zu eifern, sondern mit unserer Arbeit Wissen und Musik
miteinander und in der Gegenwart zu verknüpfen. Das gelingt
umso besser, wenn man sich, wie in diesem Blog-Projekt, mit
jenen auseinandersetzt, die am Ende auf die Arbeiten zugreifen.
Es öffnet mir den Blick für das Wesentliche.“
Carl Philipp Emanuel Bach, zweiter Sohn von Johann Sebastian
Bach, war zu seinen Lebzeiten weitaus berühmter als sein Vater.
Er gilt als Schlüsselfigur der Musikgeschichte in der Zeit des
Übergangs vom Barock zur Wiener Klassik und als ein
Hauptvertreter der musikalischen Empfindsamkeit. Als
Komponist ging er immer wieder neue Wege und scheute sich nicht
vor Experimenten. Vor allem in der Klaviermusik war er Pionier.
Bedeutende Komponisten wie Mozart, Haydn oder Beethoven nahmen
sich C. P. E. Bach und seinen einzigartigen Stil zum Vorbild
für ihr eigenes Schaffen.
Der Blog „Noch mehr Bach …“ ist unter www.cpebach.de/ueber-bach/noch-mehr-bach
zu finden.
Bisher sind sechs Beiträge erschienen:
- Ein Jahr – ein Leben
- Musikalische Erziehung im Hause Bach
- Leipziger Herausforderungen
- Chorsänger und Alumni an der Thomasschule
- Hinterlassen von ersten Abdru(e)cken
- In Leipzig zuhause
Informationen für Journalisten:
Prof. Hans-Günter Ottenberg
Tel.: 0351 463-35709