31.07.2008
Neue Studienrichtung bei Dresdner Bauingenieuren
Energie wird knapper – und deswegen teurer. Die Klimaentwicklung beschert uns vermehrt Hochwasser, Tornados und andere Katastrophen: Wir müssen uns gewaltig anstrengen, diesen Anforderungen gewachsen zu sein. Das Innenleben unserer Gebäude – und zuvor der Baustellen – wird immer komplexer: Hier sind Leute gefragt, die die Koordination und das Management übernehmen können.
Die Fakultät Bauingenieurwesen an der TU Dresden hat die Zeichen der Zeit erkannt: „Eine gezielte Ausbildung für diese Anforderungen gab es bislang nicht – nun werden wir sie bieten!“ sagt Prof. Rainer Schach, Dekan der Fakultät. Gebäude-Energie-Management, kurz G|E|M, lautet die Bezeichnung der neuen Studienrichtung, die als „modifizierte Vertiefung“ in das bestehende Bauingenieur-Studium integriert wird. In zehn Semestern erfolgt eine Ausbildung, die zwischen den klassischen Feldern der Architektur und des Bauingenieurwesens liegt: Mit gestalterischen Fähigkeiten, mit umfassenden Ingenieurkenntnissen – und obendrein mit zusätzlichem Wissen aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften und Ökologie. Prof. Schach: „Mit diesem maßgeschneiderten Angebot bilden wir zukunftsorientiert aus.“
Mit der neuen Vertiefung erschließen die Dresdner Bauingenieure Bereiche, die mit dem traditionellen Studium nicht so trennscharf erfasst werden: Projektentwickler, Generalplaner, Schlüsselfertigbauer sind mit immer komplexeren Technologien in Gebäuden konfrontiert. Angesiedelt zwischen den klassischen Feldern der Architektur und des Bauingenieurwesens werden die Gebäude-Energie-Manager sich aber auch mit Fragen der Ökologie auseinander setzen und so – zum Beispiel mit energetischen Sanierungen von Gebäuden – zum Klimaschutz beitragen.
Bauingenieur-Absolvent(inn)en mit guter Qualifikation finden – nach einer Phase verhaltener Nachfrage – derzeit auf dem Arbeitsmarkt hervorragende Bedingungen vor: Die Zahl der Absolventen stagniert, die Zahl der Ruheständler steigt. Prof. Dr. Hans-Peter Keitel, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, bei der Jahrespressekonferenz des Verbandes Ende Juni: „Pro Monat wechseln allein in Westdeutschland etwa 1200 Baufachkräfte in den Ruhestand. Dieser Aderlass von bundesweit schätzungsweise 18000 Fachkräften jährlich ist derzeit über Nachwuchskräfte nicht auszugleichen.“
Wer in diesem Herbst sein Studium des Bauingenieurwesens an der TU Dresden beginnt, hat am Ende des Studiums hervorragende Chancen. Die durchschnittliche Studiendauer bei den Dresdner Bauingenieuren ist mit 11,9 Semestern übrigens deutlich besser als der Bundesdurchschnitt (13,6 Semester) – für eine der ältesten Bauingenieur-Fakultäten Deutschlands ein Zeichen exzellenter Ausbildung.
Weitere Information:
Prof. Rainer Schach
Institut für Baubetriebswesen
Tel.: 0351 463-34242, Fax: -36301