15.06.2015
Bell Labs und TUD unterzeichnen Vereinbarung um Entwicklung von 5G-Netzen voranzutreiben
Bell Labs, der Forschungszweig von Alcatel-Lucent (Euronext Paris und NYSE: ALU), wird Forschungspartner des 5G Lab Germany der Technischen Universität Dresden.
Ziel der Zusammenarbeit beider Organisationen ist die Entwicklung und Erprobung von Technologien, die die Leistungsfähigkeit von mobilen Netzen der fünften Generation bestimmen. Dadurch sollen der zu erwartende massive Vernetzungsbedarf wie auch hohe Anforderungen der Verbraucher an das Netz bedient werden.
Im 5G Lab Germany, das im September 2014 gegründet wurde, arbeiten zwanzig Professoren der Technischen Universität Dresden und über fünfhundert Wissenschaftler zusammen. Die Technische Universität Dresden ist eine der führenden Universitäten Europas; 5G Lab Germany ein anerkanntes Technologiekonsortium und eines der führenden Forschungsinstitute in der Entwicklung und Bereitstellung von 5G-Netzen. Die Forschungspartner können sich für eines von vier Forschungsfeldern des 5G Lab Germany entscheiden und sich so auf ihr jeweiliges Interessengebiet konzentrieren, wobei sie gleichzeitig Teil der gesamten Forschungsaktivitäten für 5G networks sind. Alcatel-Lucent wird ihre Forschungen zunächst auf das Feld „Wireless & Networks“ konzentrieren.
Die Zusammenarbeit von Alcatel-Lucent und 5G Lab Germany wird sich zunächst auf folgende Themen fokussieren:
- Einsatz mehrerer paralleler Funkverbindungen zwischen Endgerät und Funksystem, um die Zuverlässigkeit von geschäftskritischer Kommunikation zu erhöhen
Die Forschungspartner führen Studien durch um herauszufinden, wie Kapazität und Zuverlässigkeit von Netzen verbessert werden können, wenn beispielsweise Smartphones mit mehreren Funkempfängern gleichzeitig verbunden sind. Der Fokus liegt dabei auf der Beantwortung der Frage, wie die gleichzeitige Verwendung mehrerer 5G-Funkverbindungen oder die gleichzeitige Verwendung von 5G und 4G LTE-Funkverbindungen die Verfügbarkeit geschäftskritischer Kommunikation erhöhen können. Dies ist für Beschäftigte im Verkehrssektor oder für Rettungsdienste von Bedeutung, die von einem Netzausfall besonders hart getroffen würden.
- Definition einer 5G-Luftschnittstelle
Alcatel-Lucent und die TU Dresden analysieren gemeinsam Vorschläge für eine neue Luftschnittstelle (d.h. eine Funkfrequenzverbindung) für 5G Konzept- beziehungsweise Prototypennetze und bringen sie in den anstehenden Standardisierungsprozess ein. Die unlängst von Bell Labs entwickelte Universal Filtered-Orthogonal Frequency-Division Multiplexing (UF-OFDM) Wellenform für 5G-Netze ist ein führender Anwärter für die Standardisierung. Sie ermöglicht eine höhere Leistung des Netzes und neue Dienste, sorgt dafür, dass ein 5G-Netz mehr Benutzer bedienen kann (sowohl Menschen als auch vernetzte Gegenstände) und macht es weniger komplex.
Wesentliche Fakten:
- Alcatel-Lucents Bell Labs und 5G Lab Germany der TU Dresden erarbeiten gemeinsam Schlüsseltechnologien, die die Zukunft von 5G-Netzen bestimmen.
- Innerhalb der vier Forschungszweige von 5G Lab Germany, Wireless and Networks, Tactile Internet Applications, Silicon Systems und Mobile Edge Cloud, konzentriert sich Alcatel-Lucent zunächst auf den Bereich Wireless & Networks.
- Alcatel-Lucents Forschungskooperation wird sich auf zwei Bereiche fokussieren: Die Definition einer neuen Luftschnittstelle und die Nutzung mehrerer gleichzeitiger Funkverbindungen zwischen Endgerät und Funksystem.
- Als Forschungspartner wird Bell Labs die gemeinsame Forschungsarbeit finanzieren und die Ergebnisse anschließend in die laufenden Entwicklungsarbeiten zur Umsetzung ihrer Netzvision „Netzwerk 2020“ einbringen.
Prof. Gerhard Fettweis, Vorsitzender der Vodafone Stiftungsprofessur für Mobilfunksysteme an der TU Dresden und Leiter des 5G Lab Germany, sagt: „Mit dem System-Know-how von Alcatel-Lucent können wir den Herausforderungen hinsichtlich Architektur und Betrieb von zuverlässigen und robusten Mobilfunknetzen begegnen. Wir erforschen ein theoretisches Gerüst, dass es uns erlaubt, Wellenformen zu analysieren, Leistungshemmnisse zu identifizieren und einfachere Netzarchitekturen zu entwickeln. Das zweite Projekt beschäftigt sich mit neuen Zugangstechnologien als Erweiterung dualer Verbindungen und der Koordination verschiedener, gleichzeitig genutzter Funkzugangstechnologien, um sehr unterschiedliche Dienstanforderungen erfüllen zu können.“
Tod Sizer, Leiter der Wireless-Forschung bei Bell Labs, fügt hinzu: „Bell Labs ist eines der branchenweit führenden Forschungsinstitute, wenn es um Innovationen und die Erforschung von Funktechnologien geht. Wir arbeiten eng mit Kunden zusammen, mit Partnern in öffentlich geförderten Schlüsselprojekten in Europa und mit führenden Universitäten wie der TU Dresden, um gemeinsam zu definieren, was 5G sein sollte und sein wird. Unsere Zusammenarbeit mit der TU Dresden geht sogar noch über die sehr frühe Definition von 5G hinaus. Derzeit arbeiten wir gemeinsam an Applikationen, die eine geringe Latenz und leistungsfähigere Lösungen ermöglichen und die Massive MIMO (Multiple-input multiple-output communications) und eine hohe Menge vernetzter Geräte unterstützen.“
Hintergrund
Alcatel-Lucent hat ihre Forschungsergebnisse auf dem Mobile World Congress in den Jahren 2014 und 2015 sowie auf der NGMN 2015 präsentiert. Die digitale Multi-Carrier-Modulationsmethode, die in heutigen 4G-LTE-Netzen eingesetzt wird – OFDM – war für den Datenverkehr von Smartphones entwickelt worden. Durch das Internet of Things und Maschinen-zu-Maschinen-Kommunikation wird der Datenverkehr vielfältiger; es wird eine neue digitale Funkwellenform benötigt, die den unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Arten von Datenverkehr besser gewachsen ist, um die Netzleistung und Servicequalität in einem 5G-Netz aufrecht erhalten zu können. UF-OFDM ist ideal für die Kombination von Datenverkehr von Smartphones und dem hohem Volumen von Daten, die von Sensoren erzeugt werden. Diese Kombination wird in 5G Netzen vorherrschend sein.
Die „Netzwerk 2020“-Vision von Bell Labs beinhaltet den Anspruch, mit anderen führenden Unternehmen und Forschungsinstituten gemeinsam Technologien zu entwickeln, die die Zukunft der 5G-Kommunikation bestimmen. Alcatel-Lucent hat dazu Kooperationsvereinbarungen mit Unternehmen wie NTT Docomo, KT, Freescale und anderen geschlossen.
Links
• White paper - 5G is coming – Are you prepared? http://www2.alcatel-lucent.com/landing/5g/
• Alcatel-Lucent and Korea’s KT sign collaboration agreement to deliver 5G mobile networks of the future https://www.alcatel-lucent.com/press/2015/alcatel-lucent-and-koreas-kt-sign-collaboration-agreement-deliver-5g-mobile-networks-future-0
• 5G can deliver a ‘truly networked’ society with Europe in the driving seat https://www.alcatel-lucent.com/press/2015/5g-ppp-press-release-5g-can-deliver-truly-networked-society-europe-driving-seat
• Alcatel-Lucent introduces LTE radio access network portfolio to transition operators smoothly to next-generation technologies https://www.alcatel-lucent.com/press/2015/alcatel-lucent-introduces-lte-radio-access-network-portfolio-transition-operators-smoothly-next
Über die TU Dresden
Gegründet im Jahr 1828, ist die Technische Universität Dresden (TUD) eine Volluniversität mit 14 Fakultäten, die eine hohe Bandbreite von Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften, Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften und Humanmedizin abdeckt. Die TUD hat rund 36.000 Studenten und Studentinnen und 4.400 Beschäftigte, darunter 419 Professoren. Die Universität ist stolz auf ihre Internationalität und hat mehr als 70 Partnerschaften mit anderen Universitäten weltweit. Seit dem Jahr 2012 ist die TUD eine von elf deutschen Universitäten, die als Exzellenzuniversitäten von der Bundesregierung ausgezeichnet worden sind. Der Schwerpunkt sowohl auf Lehre als auch auf Forschung ist durch die Vergabe von 14 Stiftungsprofessuren seitens führender Industrieunternehmen belohnt worden.
www.tu-dresden.de
Über 5G Lab Germany
Im 5G Lab Germany arbeiten 20 Professoren von der TU Dresden in einem interdisziplinären Team mit mehr als 500 Wissenschaftlern zusammen, um die Erforschung von Schlüsseltechnologien für die fünfte Generation mobiler Kommunikation und ihren Applikationen voranzutreiben. Ein Hauptmerkmal von 5G wird die kurze Latenz sein, die taktile Internetapplikationen ermöglicht. Beispiel hierfür sind automatisiertes Fahren, robotergestützte Tele-Chirurgie sowie neue Lern- und Trainingsmethoden mit spezieller taktiler-zu-visueller Rückmeldung. Um dieses Ziel zu erreichen, befassen sich die Forscher bei 5G Lab Germany mit der gesamten Wertschöpfungskette: von Halbleiterchips über drahtlose Datenübermittlung, Netztechnologien und Edge Clouds im Mobilfunknetz bis hin zu taktilen Internetapplikationen.
www.5glab.de
Pressekontakt 5G Lab Germany:
Dr. Rico Radeke
Tel.: 0351 463-39245
Über Alcatel-Lucent (Euronext Paris and NYSE: ALU)
Alcatel-Lucent ist der führende Spezialist für IP-Netze, Ultra-Breitband-Zugänge und Cloud-Technologien. Wir engagieren uns für eine innovative und nachhaltige Kommunikation und dafür, dass Konsumenten, Unternehmen und Behörden jederzeit Zugang zum weltweiten Kommunikationsnetz haben. Wir sehen unseren Auftrag darin, zuverlässige Netze zu entwickeln und bereitzustellen, die unseren Kunden einen echten Mehrwert bieten. Every success has its network.
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