27.03.2024
Bessel-Forschungspreisträger Prof. Dr. Abhay Sagade am Institut für Angewandte Physik der TU Dresden
Am 1. März 2024 hat Prof. Dr. Abhay Sagade vom SRM Research Institute of Science and Technology in Kattankulathur, Indien seinen einjährigen Forschungsaufenthalt am Institut für Angewandte Physik der TU Dresden angetreten. Dieser Aufenthalt findet im Rahmen des von der Alexander von Humboldt-Stiftung geförderten Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreises statt. Mit seinem Gastgeber Prof. Karl Leo und anderen renommierten internationalen Wissenschaftler:innen hofft Sagade, in den kommenden Monaten neue Kooperationen auf dem Gebiet der organischen Halbleiterphysik zu etablieren, insbesondere durch innovative Grenzflächentechnik für die Hochfrequenzelektronik.
Abhay Sagade ist ein international anerkannter Experte für Elektronik, dessen Beiträge von der experimentellen Physik der kondensierten Materie über die Herstellung mikro-nano-elektronischer Bauelemente, den Ladungstransport in organischen oder anorganischen Nanodrähten, die Physik von Halbleiterbauelementen bis hin zur Hochfrequenzelektronik reichen. Insbesondere ist er für neuartige Ansätze zum Aufbringen von Nanoelektronik auf flexiblen Substraten bekannt. Für diese exzellenten und äußerst innovativen wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Halbleiterindustrie wurde Sagade im vergangenen Jahr mit dem Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis der Alexander von Humboldt Stiftung ausgezeichnet. Nominiert wurde er dafür von Prof. Karl Leo vom Institut für Angewandte Physik der TU Dresden, bei dem er nun seit März dieses Jahres zu Gast ist. Persönlich gekannt haben sich die beiden Spitzenwissenschaftler zuvor noch nicht, aber sie haben gegenseitig schon seit langer Zeit ihre Forschungsarbeiten verfolgt: „Es ist das erste Mal, dass ich Prof. Karl Leo treffe und mit ihm zusammenarbeite. Ich verfolge seine Forschung seit 2006, dem zweiten Jahr meiner Promotion. Er ist ein weltweit führender Forscher auf dem Gebiet der organischen Elektronik. Ich freue mich sehr auf unsere Zusammenarbeit. Während meines Aufenthalts wollen wir gemeinsam neue Architekturen entwerfen, die Radiofrequenz-Verluste minimieren und die Grenzfrequenzen aktiver organischer Bauelemente, wie Transistoren und Gleichrichter, verbessern. In Zusammenarbeit mit den starken Industriepartnern der TU Dresden werden wir die Skalierbarkeit dieser Bauelemente der nächsten Generation über 5G-Technologien hinaus zeigen. Außerdem möchte ich mehrere Spitzenuniversitäten in Deutschland und der Europäischen Union besuchen und mich mit den Alumni der Alexander von Humboldt-Organisation austauschen, die mich bei der Entwicklung neuer Kooperationen unterstützen“, erläutert Sagade die Ziele seines Aufenthalts.
Über den Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis
Die Alexander von Humboldt-Stiftung verleiht jährlich ca. 20 Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreise an international anerkannte Wissenschaftler:innen aus dem Ausland und würdigt damit deren herausragende Forschungsleistungen. Der Preis trägt den Namen des deutschen Astronomen und Mathematikers Friedrich Wilhelm Bessel (1784-1846) und wird finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Zu den zentralen Auswahlkriterien gehören exzellente wissenschaftliche Leistungen, die bereits das Fachgebiet geprägt haben, die begründete Aussicht auf zukünftige herausragende Spitzenleistungen mit Strahlkraft über das engere Fachgebiet hinaus sowie die Bedeutung der Verleihung eines Forschungspreises bezogen auf die Stellung des Fachgebiets in Deutschland.
Mehr Informationen:
https://www.humboldt-foundation.de/bewerben/foerderprogramme/friedrich-wilhelm-bessel-forschungspreis