09.07.2008
Stellenabbau versus gute Betreuungsverhältnisse
Der Rektor der TU Dresden, Professor Hermann Kokenge, begrüßt die Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Verbesserung der Lehre ausdrücklich. Besonders unterstreicht er die Notwendigkeit der Verbesserung der Betreuungsverhältnisse. Die TU Dresden gilt mit insgesamt 35.000 Studierenden als eine der größten Hochschulen deutschlandweit. Trotz stetig steigender Studierendenzahlen mussten allein in den vergangenen drei Jahren 110 Stellen abgebaut werden. "Es ist eine Tatsache, dass sich bei einem derartigen vom Freistaat Sachsen geforderten Stellenabbau die Betreuungsrelation zwangsläufig drastisch verschlechtern muss."
In der vergangenen Woche protestierten Studierende der Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften und forderten bessere Betreuungsverhältnisse. Der Rektor der TU Dresden hat durchaus Verständnis für die Aktionen der Studierenden: "Immerhin geht es den jungen Menschen um die Qualität ihrer Ausbildung. Doch wir sehen uns selbst in einer Zwickmühle. Wir haben einerseits die Verpflichtung, den Studierenden, die sich für ein Studium an unserer Universität entschieden haben, optimale Studienbedingungen zu ermöglichen. Andererseits sind uns auf Grund des Stellenabbaus die Hände gebunden."
Verschärft wird diese Situation noch durch den Hochschulpakt 2020. Im Rahmen dieses Paktes wird von den sächsischen Hochschulen erwartet, die Studienanfängerzahlen konstant zu halten oder weiter zu erhöhen. Wird diese Vorgabe nicht erfüllt, so sind an sächsischen Hochschulen ab 2010 weitere 300 Stellen abzubauen, wovon nach Vorstellungen des Landes allein 106 Stellen auf die TU Dresden entfallen sollen.
Informationen für Journalisten:
Kim-Astrid Magister, Tel. 0351 463-32398