Apr 27, 2014
HFSP-Förderung für internationales Forschungsprojekt am BIOTEC
Die Organisation „Human Frontier Science Program
Organization“ (HFSP) fördert eine internationale
Forschungskooperation unter der Leitung von Professor Stephan
Grill vom Biotechnologischen Zentrum der TU Dresden (BIOTEC).
Gemeinsam mit Professor Zev Bryant von der Stanford University
Schools of Medicine and Engineering (USA) und Professor Alpha
Yap von der University of Queensland (Australien) wird eine
Methode etabliert, um mit Licht molekulare Motoren in Zellen
und Geweben zu schalten. Diese Kooperation wird über drei Jahre
mit mehr als einer Million US-Dollar gefördert.
Die Forschungsförderungen des „Human Frontier Science Program“
(HFSP) werden an internationale Forschungskooperationen
vergeben, die interdisziplinäre und bahnbrechende Ansätze
zu grundlegenden Fragestellungen in den Lebenswissenschaften
entwickeln. Die Mitglieder der Organisation mit Sitz in
Straßburg (Frankreich) sind Australien, Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kanada,
Neuseeland, Norwegen, Schweiz, Südkorea, USA und die
Europäische Union.
Zellen werden von faserartigen Strukturen durchzogen, die in
ihrer Gesamtheit das Zytoskelett bilden und an vielen komplexen
Zellfunktionen beteiligt sind. So bewirkt zum Beispiel das
Aktomyosin-Zytoskelett den mechanischen Prozess der
Zellteilung. Stephan Grill und seine beiden Kollegen
interessieren sich in ihrem Gemeinschaftsprojekt dafür, wie
molekular erzeugte Kräfte im Aktomyosin-Zytoskelett auf Zell-
und Gewebeebene wirken. Dafür etablieren sie eine neue
Technologie, genannt "Optomechanik", um die molekulare
Krafterzeugung mittels Licht gezielt zu schalten und zu
steuern, um dann die Konsequenzen auf der Ebene von Zellen und
Geweben zu untersuchen.
In dem Prozess der Morphogenese, die Entstehung der Formen und
Strukturen von Organismen, spielt Mechanik eine wesentliche
Rolle. Stephan Grill ist sich sicher: „Weitsichtige,
interdisziplinäre und internationale Projektes sind in der
heutigen Forschungslandschaft häufig schwer zu realisieren.
Diese HFSP Förderung wird es uns erlauben, in einem
multidisziplinären Ansatz die Brücke von molekularen Mechanik
zur Zell- und Gewebemechanik zu schlagen.“
Zev Bayant wird in Stanford die schaltbaren Motoren
konstruieren, die im Dresdner BIOTEC in Zellen und im
Australischen Brisbane in Gewebe integriert und mittels Licht
geschaltet werden.
Foto: Professor Stephan Grill vom BIOTEC leitet die von der
HFSP mit mehr als einer Millionen US-Dollar geförderte
Forschungskooperation (Foto: BIOTEC).
Informationen für Journalisten:
Birte Urban-Eicheler, Pressesprecherin Biotechnologisches
Zentrum der TU Dresden (BIOTEC)
Tel.: 0351 463-40347
Das Biotechnologische Zentrum (BIOTEC) wurde im Jahr 2000 als
zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Technischen
Universität Dresden mit dem Ziel gegründet, modernste
Forschungsansätze in der Molekular- und Zellbiologie mit den in
Dresden traditionell starken Ingenieurswissenschaften zu
verbinden. Innerhalb der TU Dresden nimmt das BIOTEC eine
zentrale Position in Forschung und Lehre mit dem Schwerpunkt
„Molecular Bioengineering und Regenerative Medizin“ ein. Es
trägt damit entscheidend zur Profilierung der TU Dresden im
Bereich moderner Biotechnologie und Biomedizin bei. Die
Forschungsschwerpunkte der internationalen Arbeitsgruppen
bilden die Zellbiologie, Nanobiotechnologie und die
Bioinformatik. www.biotec.tu-dresden.de