16.04.2008
Maßnehmen für die Wissenschaft
Die TU Dresden wurde als Messstandort für aktuelle Reihenmessungen in Deutschland mit modernster 3D-Bodyscanning-Technik ausgewählt. In der Zeit vom 17.04.08 bis 16.05.08 kann man sich in den Räumen des Institutes für Textil- und Bekleidungstechnik (ITB) (Zeuner-Bau, Zi. 131, George-Bähr-Str. 3c) montags bis freitags von 8.30 bis 17.30 Uhr vermessen lassen.
Das Institut für Textil- und Bekleidungstechnik (ITB) der TU Dresden beschäftigt sich im Rahmen der Professur Konfektionstechnik seit vielen Jahren mit der Veränderung der Produktentwicklung für Bekleidung und technische Textilien. Der Konstrukteur steht bei der Gestaltung der Bekleidung vor der Aufgabe, die Skizze des Designers in einen passfähigen Modellschnitt zu überführen. Seine Erfahrungen bei der Umsetzung der dreidimensionalen menschlichen Körperformen unter Beachtung der gewünschten modischen Aspekte sind dabei ausschlaggebend für die Anzahl der benötigten Iterationszyklen. Bisher wird diese Arbeit vorrangig mit zweidimensionalen Methoden realisiert und basiert nicht auf einer datenmäßigen Verknüpfung von Modellentwurf und Konstruktion. Durch die Anwendung innovativer Verfahrenstechnologien sollen die Firmen der Konfektionsbranche in Mitteleuropa in die Lage versetzt werden, dem starken Wettbewerbsdruck standzuhalten. Hierzu werden Möglichkeiten zur rechentechnischen Verknüpfung des dreidimensionalen Entwurfs und/oder der Passformüberprüfung mit der automatischen Generierung der zweidimensionalen Zuschnitte erarbeitet.
Für die dreidimensionale Konstruktion von Bekleidung sind virtuelle Menschmodelle erforderlich. Da die möglichst naturgetreue geometrische Definition anatomischer Körper nicht ohne weiteres mit Regel- und Freiformflächen realisierbar ist, werden Methoden der optischen Formerfassung in Form von Bodyscannern zur Datengewinnung genutzt. Im Bekleidungsbereich ist es zur Erhöhung der Produktionsflexibilität von entscheidendem Vorteil, anatomische Modelle zu erarbeiten, die individuellen Körperproportionen angepasst werden können. Dazu sind aktuelle Körpermaßtabellen erforderlich. Diese werden im Rahmen von SizeGERMANY erhoben.
Bis Ende 2008 sollen 12 000 Frauen, Männer und Kinder in ganz Deutschland mit modernster 3D-Bodyscanning-Technik vermessen werden, um einen repräsentativen Querschnitt der Körpermaße der Bevölkerung zu erhalten. Die Körperproportionen der deutschen Bevölkerung haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Studien zeigen, dass die Menschen heute im Durchschnitt größer und kräftiger sind, als noch vor 50 Jahren. Somit haben immer mehr Menschen Schwierigkeiten, Bekleidung mit einer optimalen Passform zu finden. Die letzte Reihenmessung für Männer fand beispielsweise in den sechziger Jahren statt. Für Frauen liegt die letzte Messung schon 13 Jahre zurück.
Die Vermessung gliedert sich in zwei Teile: die eigentliche Vermessung mit dem 3D-Bodyscanner und eine Befragung. Bei der Vermessung tastet ein Laserstrahl die Körperoberfläche in wenigen Sekunden von Kopf bis Fuß ab. Die Vermessung erfolgt in vier Positionen. Mit Hilfe von acht Digitalkameras werden die Körperdaten erfasst und mit einer speziellen Software ausgewertet. Auf diese Weise kann wesentlich schneller, genauer und für die Testperson angenehmer gemessen werden. In der anschließenden Befragung geht es um das Kaufverhalten, die Passform sowie um sozioökonomische und fahrzeugspezifische ergonomische Informationen, wobei alle Daten streng vertraulich behandelt werden und lediglich statistisch wissenschaftlichen Zwecken dienen.
Nähere Informationen zum Ablauf der Vermessung und Terminvereinbarung:
Telefon 0351 463- 39311 oder 07143 271-550
E-Mail: oder
Internet: www.sizegermany.de
Informationen für Journalisten:
Ellen Wendt, Tel. 0351 463 39327
E-Mail: