17.06.2015
Grenzräume - Internationale Konferenz Borderlands/Edgelands
Was sind „Borderlands“? Wo liegt der Unterschied zu „Edgelands“? Wie entstehen Grenz- und Zwischenräume und was bewirken sie? Diese und weitere Fragen werden am 25. und 26. Juni 2015 im Festsaal des Rektorats der TU Dresden (Mommsenstr. 11) auf der internationalen Konferenz Borderlands/Edgelands untersucht und diskutiert.
Das Ziel des internationalen und interdisziplinären Workshops ist es, neben kulturellen und sprachlichen auch politische und geographische Grenz- und Zwischenräume zu untersuchen. Unter Berücksichtigung der ihnen inhärenten Ambivalenz werden „Borderlands“ und „Edgelands“ aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. „Wir wollen Grenzräume aus Sicht der Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, der Postcolonial Studies und der Disability Studies sowie der Medienwissenschaften untersuchen. Dabei hinterfragen wir die Darstellung von Grenzen als marginalisierte Orte, als potentielle Bedrohung vorgegebener Raum- und Sinnordnungen und als kreative Räume der Freiheit und Veränderung“, erklärt Prof. Stefan Horlacher. „Borderlands“ und „Edgelands“ werden dabei jedoch nicht als fixe Konzepte verstanden: Ihre Bedeutungen ergänzen und widersprechen einander, so dass sie als mehrdimensionale Begriffe auf verschiedenen Ebenen metaphorisch verfügbar werden. Sie berühren neben epistemologischen, psychologischen und postkolonialen Aspekten auch geschlechtswissenschaftliche, identitätstheoretische und transkulturelle Fragestellungen. „In den einzelnen Vorträgen werden aber auch literatur- und kulturgeschichtliche, gattungstheoretische oder linguistische Fragestellungen analysiert“, berichtet Prof. Horlacher. „Die Frage einer fundamentalen Unsicherheit in Grenzgebieten ist dabei genauso Gegenstand der Konferenz wie die psychologischen Auswirkungen von Migration auf Geschlechtsidentitäten und patriarchale Machtstrukturen.“
Andere Vorträge untersuchen den US-amerikanischen Western, den Zusammenhang von Gewalterfahrung und Identität in aktueller Literatur, die Grenzen zwischen Vernunft und Paranoia und aktuelle Problemstellungen der Kontaktlinguistik und Sprachenpolitik. Das dabei abgedeckte Feld umfasst britische, amerikanische, nigerianische und südafrikanische bis hin zu deutschsprachiger und italienischer Literatur. Auch das Hollywood-Kino und amerikanische Sitcoms werden mit einbezogen. Und es schließt auch die Frage nach der Rolle von Englisch im transnationalen Kontext, nach Sprachimperialismus und der Bedeutung von Grenzen für die Herausbildung sprachlicher Diversität ein.
Die Veranstaltung ist öffentlich und alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Neben Forschern der Universität Wroclaw als strategischer Partneruniversität der TU Dresden nehmen auch Forscher der English and Foreign Languages University (Hyderabad, Indien), der University of Kentucky (USA), der University of Sunderland (UK) sowie der Obafemi Awolowo University (Ile Ife, Nigeria) teil. Borderlands/Edgelands ist Teil der Internationalisierungsstrategie der TU Dresden, in deren Rahmen die Zusammenarbeit in zentralen Profilfeldern und global bedeutsamen Forschungsfragen durch die Einrichtung gemeinsamer Forschungsprojekte gefördert wird.
Informationen für Journalisten:
Prof. Dr. Stefan Horlacher
Tel.: 0351 463-33855