29.10.2024
Brückenschlag zwischen zwei der innovativsten Wissenschaftsgemeinschaften der Welt: TU Dresden und IIT Madras gründen transCampus-Partnerschaft
Die Technische Universität Dresden und das Indian Institute of Technology Madras (IIT Madras), eine der führenden Universitäten Indiens, haben eine Absichtserklärung zur Gründung einer transCampus-Partnerschaft unterzeichnet. Das Memorandum of Agreement (MoA) wurde im Rahmen der 7. Deutsch-Indischen Regierungskonsultationen am 25. und 26. Oktober im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz und Indiens Premierminister Narendra Modi an die Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger übergeben. Zum Abschluss der Regierungsberatungen wurde die TUD auf höchster politischer Ebene als herausragendes Beispiel für internationale Kooperationen in der Forschung sowie für den akademischen und institutionellen Austausch hervorgehoben.
Der indische Premierminister Modi bezeichnete diese Initiative als besonderes Beispiel für die Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit beider Länder in den Bereichen Lehre, Forschung, Innovation und Unternehmertum. „Persönliche Kontakte sind eine wichtige Säule unserer Beziehung. Deshalb haben wir heute beschlossen, bei der Entwicklung von Kompetenzen und der beruflichen Bildung stärker zu kooperieren. Außerdem wurde eine Vereinbarung zwischen dem IIT Madras und der Technischen Universität Dresden unterzeichnet. Ich bin zuversichtlich, dass unser Pool an jungen Talenten neue Wege finden wird, einen Beitrag zur Weiterentwicklung Deutschlands zu leisten. Ich gratuliere Herrn Bundeskanzler Scholz zu seinem Vertrauen in die Fähigkeiten und das Potenzial indischer Talente“, so Modi in seiner Abschlussrede.
Die Vereinbarung schafft einen Rahmen zur Förderung interdisziplinärer Forschung, gemeinsamer Lehrkräfte, Doktorand:innen und Forschungsgruppen sowie dualer Studiengänge in vier Bereichen: Mikroelektronik und KI, Stoffwechselerkrankungen, Nachhaltigkeit und Verkehrswissenschaften sowie Unternehmertum. Der transCampus ist ein etabliertes Instrument der TUD zur Stärkung strategischer globaler Wissenschaftspartnerschaften.
Prof.in Ursula Staudinger, Rektorin der TU Dresden, bezeichnete die Vereinbarung als einen wichtigen Meilenstein: „Die Vereinbarung zur Gründung eines transCampus mit dem IIT Madras hebt unsere bestehende Zusammenarbeit auf ein neues Niveau. Sie stellt einen ambitionierten und innovativen Schritt in Richtung einer echten Internationalisierung unserer Leistungsfähigkeit im Bereich von Forschung und Wissenschaft dar. Der transCampus bündelt die Kräfte des IIT Madras und der TUD und schlägt damit eine Brücke zwischen zwei der innovativsten Wissenschaftsgemeinschaften der Welt.“
Prof. Kamakoti Veezhinathan, Direktor des IIT Madras, hob die Bedeutung dieser Partnerschaft für Indiens akademische Landschaft hervor: „Das IIT Madras freut sich außerordentlich, zusammen mit der TUD einen transCampus aufzubauen, der als hybrider gemeinsamer Campus konzipiert ist. Lehrkräfte beider Institutionen werden Teil dieses Campus sein und sich gemeinsam den Bereichen Forschung, Lehre, Fundraising und Innovation widmen.“
Bereits seit über zehn Jahren pflegt die TU Dresden eine transCampus-Partnerschaft mit dem King’s College London. Die forschungsstarke Partnerschaft geht inzwischen weit über ihren Ursprung in den Lebenswissenschaften hinaus. Prof. Ronald Tetzlaff, Chief Officer Technologietransfer und Internationalisierung an der TUD, unterstreicht: „Seit der Gründung von transCampus mit dem King's College London im Jahr 2015 übernimmt die TU Dresden eine Vorreiterrolle für wirkungsvolle internationale Partnerschaften. Unsere Zusammenarbeit mit dem IIT Madras bekräftigt unser Engagement für Exzellenz durch strategische, globale Zusammenarbeit.“
Diese Absichtserklärung stellt einen bedeutenden Meilenstein in der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit dar und unterstreicht das Engagement beider Universitäten für eine Bildungslandschaft ohne Grenzen. Die transCampus-Initiative ist ein Beispiel für das Potenzial globaler Partnerschaften, um bedeutsame Forschung voranzutreiben und zukünftige Führungskräfte auf eine erfolgreiche Tätigkeit in einer vernetzten Welt vorzubereiten.
Bei ihrem Aufenthalt in Indien unterzeichneten die Vertreterinnen und Vertreter der TU Dresden darüber hinaus ein Memorandum of Understanding (MoU) mit dem IITM Research Park for Internationalisation of Start-ups and Entrepreneurship. Das MoU stellt die erste Zusammenarbeit der TUD mit einem internationalen Partner dar, der sich auf die Unterstützung von Start-ups konzentriert, und ist gleichzeitig die erste Partnerschaft des IITM Research Park in Deutschland. Durch eine innovative „Startup Exchange Initiative“ zum Austausch zwischen deutschen und indischen Start-ups intensivieren die Partner ihre Zusammenarbeit.
Seit Sommer 2024 bieten TU Dresden und IIT Madras zusammen mit der RWTH Aachen den gemeinsamen Masterstudiengang Water Security and Global Change an. Er bietet Studierenden nicht nur die Möglichkeit, sich Fragen der Wassersicherheit aus verschiedenen Perspektiven zu widmen, sondern auch selbst beim Studium an drei exzellenten Universitäten auf zwei Kontinenten wichtige internationale und interkulturelle Erfahrungen für ihren Karriereweg zu sammeln.
Die bestehenden und künftigen Kooperationen verdeutlichen, dass Indien ein wichtiger Partner für die TU Dresden ist. Jedes Jahr beginnen hunderte junge Menschen aus Indien ein Studium an der TU Dresden. Als Kontaktstelle für diese Talente betreibt die TU Dresden seit der vergangenen Woche im Namen des sächsischen Wissenschaftsministeriums ein wissenschaftliches Koordinationsbüro in Chennai. Es soll die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler:innen und Unternehmer:innen in Indien und Sachsen stärken sowie die strategische Auswahl von Studierenden für Studiengänge in den MINT-Fächern an sächsischen Universitäten unterstützen.
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