Apr 10, 2014
Funktionale menschliche Nervenschaltkreise für die Forschung
Nach einem Forschungsaufenthalt an der Harvard Medical
School in Boston (USA) wird Dr. Volker Busskamp ab September
2014 als neuer Forschungsgruppenleiter am DFG-Forschungszentrum
für Regenerative Therapien Dresden – Exzellenzcluster an der TU
Dresden (CRTD) eine Technik entwickeln, mit der er Stammzellen
schnell und zielgerichtet zu Nervenzellen ausdifferenzieren
kann. Er plant, mit diesen Nervenzellen im Labor funktionale
menschliche Nervenschaltkreise herzustellen, um so Rückschlüsse
auf die Eigenschaften menschlichen Nervengewebes ziehen zu
können. Von der VolkswagenStiftung erhält der Biotechnologe
über eine Millionen Euro Fördermittel des
„Freigeist-Fellowship, um in den kommenden fünf Jahren eine
eigene Nachwuchsgruppe aufzubauen und seine Forschung auf
diesem Gebiet zu intensivieren.
Um dem wissenschaftlichen Nachwuchs neue Wege zu eröffnen, hat
die VolkswagenStiftung 2013 das fachoffene Förderprogramm der
Freigeist-Fellowships ins Leben gerufen. Es richtet sich an
exzellente Postdocs, die risikobehaftete, unkonventionelle
Forschung an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen
betreiben möchten. Nun hat das Kuratorium der Stiftung erstmals
elf Anträge aus den verschiedensten Disziplinen bewilligt - für
insgesamt rund 8,2 Millionen Euro.
Mit Dr. Volker Busskamp geht eine dieser neuen Fellowships der
VolkswagenStiftung nach Dresden ans CRTD. Mit seinem
Forschungsansatz kombiniert er Bioingenieurwissenschaften und
Stammzellforschung, um mit den künstlich hergestellten
funktionsfähigen menschlichen Nervenschaltkreisen eine neue
Methode zu etablieren, die erlauben soll, neuronale Krankheiten
wie Alzheimer oder Netzhautdegeneration zu erforschen.
„Ich freue mich, mit dem Freigeist-Fellowship die notwendige
Förderung zu erhalten, über einen längeren Zeitraum eine neue
Technik zur Ausdifferenzierung von Stammzellen zu Nervenzellen
zu entwickeln“, sagt 33-jährige Biotechnologe. „Außerdem passt
meine Forschung hervorragend ins Dresdener Forschungsumfeld der
Biomedizin. Viele Kollegen des Biocampus Johannstadt forschen
in der Stammzellforschung, Neurologie und den
Bioingenieurswissenschaften, so dass sich daraus sicherlich
neue Impulse und Kooperationen ergeben werden.“
Freigeist-Fellowships der VolkswagenStiftung richten sich an
außergewöhnliche Forscherpersönlichkeiten, die sich zwischen
etablierten Forschungsfeldern bewegen und risikoreiche
Wissenschaft betreiben möchten. Mit einem modulartig
aufgebauten flexiblen Förderangebot erhalten
Nachwuchswissenschaftler(innen) mit bis zu fünfjähriger
Forschungserfahrung nach der Promotion die Möglichkeit, ihre
wissenschaftliche Tätigkeit mit maximalem Freiraum und klarer
zeitlicher Perspektive optimal zu gestalten und eigene,
originelle Ideen umzusetzen. Jährlich sollen jeweils 10 bis 15
Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler
unterstützt werden. www.volkswagenstiftung.de/freigeist-fellowships
Foto: Die VolkswagenStiftung fördert mit dem
Freigeist-Followship Dr. Volker Busskamps Forschungsprojekt am
CRTD mit über einer Millionen Euro über die nächsten fünf
Jahre. (Foto: privat)
Informationen für Journalisten:
Birte Urban-Eicheler
Pressesprecherin CRTD/DFG-Forschungszentrum für Regenerative
Therapien Dresden – Exzellenzcluster an der TU Dresden
Tel.: 0351 458-82065, Fax: -82059
http://www.crt-dresden.de