Wie verschwinden Dinge und Wesen durch Farbe oder in Farbe? Welche speziellen Formen Muster und Strukturen führen dazu, dass Gegenstände mit ihrer Umgebung verschmelzen bzw. sich in ihr auflösen? Und mit welchen Strategien kann man sich unsichtbar machen? Diese und weitere Fragen werden am 18. und 19. Juni 2015 auf der interdisziplinären Tagung des Verbundforschungsprojekts „FARBAKS - Farbe als Akteur und Speicher“ gemeinsam mit dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr (MHM) in Dresden diskutiert.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Täuschung, Irreführung und Tarnung, auch als Camouflage bezeichnet. Dabei werden ausgewählte Strategien des Sich-unsichtbar-Machens aus militärischer, sozialer, künstlerischer sowie technologisch-materialwissenschaftlicher Sicht betrachtet und anhand von Phänomenen aus der Biologie, Physiologie und Psychologie kritisch hinterfragt und auch aus ethischer und kulturphilosophischer Warte diskutiert. Ausgehend von exemplarischen Einblicken in die Biologie werden grundsätzliche Verhaltensweisen von Tarnung, Täuschung und Mimikry vorgestellt und deren vermuteter Vorbildcharakter für die Herausbildung von Tarnkonzepten als Überlebens- und Kulturtechniken in einem weiten interdisziplinären Rahmen erörtert.

Einen besonderen Farbakzent innerhalb der Tagung setzt der Festvortrag „´Back to Black` or ´The Horror of Whiteness` Literarische und künstlerische Expeditionen ins Schwarz und ins Weiß“ von Prof. Emeritus Dr. Hartmut Böhme, international hoch angesehener Professor für Kulturtheorie und Mentalitätsgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Bei allen Vorträgen und Diskussionen steht die Farbwahrnehmung und -wirkung wie auch die Beschaffenheit der jeweils verwendeten Farbmaterialien im Mittelpunkt. Neben Farben und Materialien spielen aber auch Muster, Raster, Codes und Verschlüsselungen eine wesentliche Rolle in den Konzepten und Strategien der Tarnung. Diese werden unter dem Blick auf die Farbe auf ihre Wirkung in die Gesellschaft hinein erörtert. Hier stehen die Fragen zu der Suche nach dem Einzelnen, dem Schlüsselteilchen in der Masse, zu den Verfahren der Kryptographie und Sicherheitsverschlüsselung, zu den Methoden des Aufdeckens von Fälschungen auf dem Programm. Weiterhin werden auch medientechnologische Konzepte vorzugsweise lichtbasierter Farbmuster und ihre Wirkung hinsichtlich der Metamorphose der gebauten Umwelt untersucht. Die Diskussion sozialer Verhaltensweisen und Tarnmuster bis hin zum Einzug der Camouflage-Muster in die Mode und den Alltag runden das Tagungsspektrum ab.

Die Kooperation zwischen FARBAKS und dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr (MHM) basiert auf den beiderseitigen interdisziplinären Forschungsinteressen und dem gemeinsamen Engagement in der Exzellenzinitiative DRESDEN-concept.

Datum: 18. und 19. Juni 2015
Ort: Militärhistorisches Museum der Bundeswehr (MHM), Dresden, Auditorium, 2.OG (Olbrichtplatz 2, 01099 Dresden)
Veranstalter: BMBF-Verbundforschungsprojekt „Farbe als Akteur und Speicher. Historisch-kritische Analyse und kulturelle Codierung von Farbe – FARBAKS“, Technische Universität Dresden, Militärhistorisches Museum der Bundeswehr (MHM), Dresden

Die Teilnahme an der Tagung ist frei. Für Getränke und Essen wird pro Person und Tag ein Betrag von 8 Euro, für Studierende, Auszubildende, Schülerinnen und Schüler ein ermäßigter Betrag von 5 Euro erhoben.

Weitere Informationen und das Tagungsprogramm: www.farbaks.de.
Wir bitten Sie, Ihre Teilnahme an der Tagung per E-Mail an Frau Manuela Wippich mitzuteilen:

Informationen für Journalisten:
Dr. Konrad Scheurmann
Tel.: +49 173 4181 226


Die Tagung wird freundlich unterstützt vom EIPOS e.V., Dresden und der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Technischen Universität Dresden e.V.