Aug 24, 2015
TUD-Exzellenzcluster cfaed: Erster Spatenstich für Erweiterungsneubau
An der Technischen Universität Dresden ist der erste
Spatenstich für den Erweiterungsneubau für das Center for
Advancing Electronics Dresden (cfaed) erfolgt. Sachsens
Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland feierte heute (24.8.2015)
gemeinsam mit Vertretern des Wissenschaftsministeriums, der
Universität und des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und
Baumanagement diesen symbolischen Schritt.
„Für rund 35 Millionen Euro wird auf dem Uni-Campus an der
Georg-Schumann-Straße der Barkhausen-Bau für die Unterbringung
des Exzellenzclusters cfaed erweitert und saniert. Forschung
auf Spitzenniveau benötigt auch hervorragende Bedingungen. Mit
dem neuen Großbauvorhaben schafft der Freistaat die baulichen
Voraussetzungen, damit die exzellente Forschung am cfaed auch
in Zukunft betrieben werden kann. Damit fördern wir den
weiteren Ausbau des Wissenschaftsstandortes Dresden als größten
Mikroelektronikstandort Europas“, so Finanzminister
Unland.
Anlässlich des Spatenstiches äußerte sich auch Dr. Eva-Maria
Stange, Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst: „Das
Center für Advancing Electronics oder besser gesagt, das
Zentrum für fortgeschrittene Elektronik trägt wesentlich zum
Exzellenzstatus der Universität Dresden bei. In dem neuen
Forschungszentrum im Barkhausen-Bau werden Forscher
verschiedenster Disziplinen parallel Wege zu neuartigen
Computersystemen erkunden. Dazu gehört die Konstruktion von
Rechnern aus Kohlenstoff, aus Silizium-Nanoröhrchen, aber auch
auf der Basis von organischen und chemischen Prozessoren. Der
zu Grunde liegende ehrgeizige und weltweit einzigartige Ansatz
umfasst innovative neue Materialien, darauf basierende
Bauelemente und Schaltkreise und reicht bis hin zu potenziellen
Gesamtsystemen. Die Forschung des Clusters bildet damit das
Fundament, um die Zukunft des Mikroelektronik-Standortes
Dresden zu sichern und zu entwickeln.“
Prof. Gerhard Fettweis, Koordinator Exzellenzcluster cfaed:
„Heute ist für mich ein ganz großer Tag! Ich freue mich
außerordentlich, dass wir nun mit diesem Spatenstich den Bau
eines eigenen Gebäudes für Forschungsthemen beginnen, welche
mir persönlich sehr stark am Herzen liegen. Die Möglichkeit,
den traditionsreichen Barkhausen-Bau nicht nur zu sanieren,
sondern auch zu erweitern, zeigt einmal mehr, welchen hohen
Stellenwert und welche Unterstützung die
Mikroelektronikforschung hier am Standort genießt."
Zur Unterbringung des cfaed wird durch den Staatsbetrieb
Sächsisches Immobilien- und Baumanagement der vorhandene
Altbaubestand saniert und renoviert sowie ein
Erweiterungsneubau in das bestehende Gebäudeensemble
integriert.
Der bisherige Südflügel des Barkhausen-Baus an der Nöthnitzer
Straße wird um zwei Etagen und eine komplette Haushälfte
erweitert. Außerdem wird ein neues Laborgebäude für
Nano-Analytik im Innenhof des Barkhausen-Baus entstehen. Die
Baumaßnahme erfolgt unter Denkmalschutzauflagen. Die vorhandene
Innenhoffassade des zum Abbruch vorgesehenen Flügel D wird in
der Originalsubstanz erhalten und gesichert.
Die Nutzung der Bestandsflächen im Flügel D und Südseite Flügel
A ermöglicht eine kompakte Anordnung der Flächen des cfaed und
erfüllt damit die Anforderungen nach engen Funktionsbeziehungen
der verschiedenen Clusterbereiche. Die dabei entstehende
Nutzfäche von rund 5.000 m² dient der Unterbringung aller
erforderlichen Hauptfunktionsbereiche des cfaed: Labor-,
Zentral- und Bürobereich. Es werden Arbeitsplätze für insgesamt
324 Beschäftigte geschaffen.
Für die praktische Verifizierung der theoretischen Arbeit des
Clusters entstehen im Versuchs- und Laborraumtrakt für
Nanoanalytik, Nanostrukturierung und Elektronik-Messlabore rund
1.230 m² Nutzfläche. Dort wird das Herzstück des Zentrums, das
Elektronenmikroskopierzentrum, welches mit High-End-Geräten aus
dem Spitzenbereich ausgestattet ist, untergebracht.
Die Baumaßnahme wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für
regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und soll bis Ende 2017
abgeschlossen sein.
Informationen zum cfAED:
Das Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed)
entstand im Rahmen der bundesweiten Exzellenzinitiative des
Bundes und der Länder und wird von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) von 2012 bis 2017 mit rund 34
Millionen Euro gefördert. Koordinator des Exzellenzclusters für
Elektronik der TU Dresden ist Prof. Gerhard Fettweis, Inhaber
des Vodafone Stiftungslehrstuhls Mobile Nachrichtensysteme.
Neben der Sprecheruniversität TU Dresden gehören zu dem
Forschungsverband zehn Partnerinstitute, darunter die TU
Chemnitz sowie zwei Max-Planck-Institute, zwei
Fraunhofer-Institute, zwei Leibniz-Institute, das
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, die NaMLab gGmbH und das
KSI Meinsberg. Als eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung
der TU Dresden vereint es über 300 Wissenschaftler auf neun
verschiedenen Forschungspfaden. Sie verwenden dabei neuartige
Materialien wie Silizium-Nanodrähte, Kohlenstoff-Nanoröhren
oder Polymere. Außerdem entwickeln sie völlig neue Konzepte,
wie Herstellungsverfahren durch selbstassemblierende
Strukturen, bspw. DNA-Origami. Ziele sind zudem
Energieeffizienz, Zuverlässigkeit und das reibungslose
Zusammenspiel der unterschiedlichen Bauelemente. Darüber hinaus
werden biologische Kommunikationssysteme betrachtet, um
Inspirationen aus der Natur für die Technik zu nutzen. Dieser
weltweit einzigartige Ansatz vereint somit die
erkenntnisgetriebenen Naturwissenschaften und die
innovationsorientierten Ingenieurwissenschaften zu einer
interdisziplinären Forschungsplattform in Sachsen.
Informationen für Journalisten:
TU Dresden:
Kim-Astrid Magister
Sächsisches Staatsministerium der Finanzen:
Stephan Gößl