30.04.2014
Führende Wissenschaftler des cfaed der TU Dresden organisieren internationalen Workshop zu Mikrochips auf DNA-Basis
Dresdner Wissenschaftler genießen ein hohes internationales
Ansehen für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der biomimetischen
Materialsynthese, welches biologische Prinzipien wie molekulare
Erkennung und Selbstorganisation für die maßgeschneiderte
Synthese neuer Materialien und Strukturen nutzt.
Dementsprechend großen Zuspruch findet der internationale
Workshop „DNA-Based Nanotechnology: Digital Chemistry
(DNATEC14)“ im Dresdner Max-Planck-Institut für Physik
komplexer Systeme, der vom 5. bis 9. Mai 2014 stattfindet und
unter direkter Mitwirkung vom Center for Advancing Electronics
Dresden (cfaed) und dem Kurt-Schwabe-Institut für Mess- und
Sensortechnik e.V. Meinsberg organisiert wurde.
„Bei dieser zukunftsträchtigen Nanotechnologie wird der
Erbgutträger Desoxyribonukleinsäure (DNA) als Grundbaustein für
künftige elektronische Bauelemente und Sensoren verwendet. Wir
rechnen damit, dass die Leistungsfähigkeit der herkömmlichen
Halbleitertechnologien mit Silizium-Chips in etwa zehn Jahren
nicht mehr gesteigert werden kann“, erklärt Tagungsleiter Prof.
Michael Mertig, auch Leiter des cfaed-Forschungspfades
„Biomolecular-Assembled Circuits“ (BAC). „Deshalb sind solche
innovativen Ansätze interessant.“
Bei der Fachtagung werden rund hundert Teilnehmer erwartet. Die
Vortragsredner kommen aus den USA, Frankreich, Dänemark,
Holland, Indien, Italien, Japan, Großbritannien, Israel und
Deutschland. Unter ihnen befinden sich Ned Seeman von der New
York University, der Begründer des Forschungsgebiets der
strukturellen DNA-Nanotechnologie, und Hiroshi Sugiyama
von der Kyoto University, der sogenannte DNA-Origamistrukturen
in faszinierender Weise zum direkten Studium von
DNA-Protein-Wechselwirkungen einsetzt. Schwerpunkte des
Workshops sind nanophotonische Strukturen für den künftigen
Einsatz in der Mikroelektronik, der Einsatz von künstlichen
DNA-Strukturen in der Biologie, neue Sensorprinzipien sowie
funktionale Systeme. So wird der weltweit renommierte
DNA-Forscher Prof. Itamar Willner von der Hebrew University in
Jerusalem über funktionelle Materialien auf DNA-Basis
referieren. Der israelische Wissenschaftler ist im cfaed
als „Grand Professor“ tätig und betreut hier Nachwuchsforscher
als persönlicher Mentor. Dazu gehört auch
cfaed-Forschungsgruppenleiter Dr. Thorsten-Lars Schmidt, der
bei der Tagung einen speziellen polymerbasierten
Verbindungsstoff für DNA-Doppelhelixstränge vorstellen wird.
Weitere Vorträge halten Cluster-Koordinator Prof. Gerhard
Fettweis von der TU Dresden und Prof. Frank Jülicher vom
cfaed-Partner Max-Planck-Institut für Physik komplexer
Systeme.
Das Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed) ist das
Exzellenzcluster für Mikroelektronik der Technischen
Universität Dresden. Im Forschungsverbund von insgesamt elf
Partnerinstituten arbeiten rund 300 Wissenschaftler aus den
Bereichen Elektrotechnik und Informatik,
Werkstoffwissenschaften, Physik, Chemie, Biologie und
Mathematik.
Informationen für Journalisten:
Birgit Holthaus
cfaed Pressereferentin
Telefon 0351-463-42848