11.06.2008
China und der Westen: Imperien in Vergangenheit und Gegenwart
Unter dem Titel "Empires and Humankind: China and the West Compared" diskutieren vom 12. bis 15. Juni 2008 an der TU Dresden renommierte Wissenschaftler aus Deutschland, China, den USA und England über Weltherrschaft und Imperien in Vergangenheit und Gegenwart. Neben dem vertraut eurozentrischen Blick auf die Imperien der Antike, Griechenland und Rom, soll hier vor allem der Vergleich mit China neue Perspektiven eröffnen. Neben dem alten Kaiserreich spielt aber natürlich - allgegenwärtig - vor allem das heutige China eine zunehmend wichtigere Rolle in der Weltpolitik. Der zweite Teil der Konferenz widmet sich daher der Untersuchung der Moderne und der Gegenwart. Insbesondere der Vergleich der aktuellen "Imperien" USA, Europa und China verspricht spannende Erkenntnisse.
Während nach Ende des Ost-West-Konflikts die USA als neuer, alleiniger Weltherrscher gehandelt wurden, ziehen seit einigen Jahren Länder wie China und Indien nach, die offiziell immer noch als Entwicklungs- oder Schwellenländer gelten. Hierbei geht es aber nicht nur um die Stärke der Volkswirtschaften: auch auf politischer Ebene erobert das "Reich der Mitte" zunehmend seinen Platz auf der Weltbühne zurück. Als Bedrohung gefürchtet, als "geliebter Feind" verhätschelt, als Vorbild und Chance bewundert, lässt Chinas Entwicklung im Moment niemanden kalt. Die Beschwörung US-amerikanischer neoimperialer Herrschaftsansprüche missionarischen Charakters sind hingegen spätestens seit den Ereignissen des 11. September 2001 Gegenstand der Debatte. Wie aber funktionieren Imperien? Braucht die Welt Imperien oder bedrohen sie bestehende Weltordnungen? Und welche Lehren kann aktuelle politische Herrschaft aus der imperialen Vergangenheit der Chinesen, Griechen und Römer ziehen?
Der Historiker und Politikwissenschaftler Herfried Münkler (Berlin), der mit seiner Publikation "Imperien: Die Logik der Weltherrschaft" (2005) für Diskussionsstoff weit über die Wissenschaft hinaus sorgte, wird mit seinem Vortrag "Imperium als Herrschaftsmodell" am Donnerstagabend die Konferenz eröffnen. Der in Harvard lehrende Historiker Charles S. Maier widmet sich speziell dem neoimperialen Duktus amerikanischer Politik. Zhu Weizheng (Shanghai) erhellt Chinas Verständnis von Nation und Menschheit, die dem politischen Denken von Qianlong bis Mao zugrunde lag.
Die Konferenz "Empires and Humankind: China and the West Compared" findet vom 12. bis 15. Juni 2008 an der TU Dresden in den Räumen der SLUB, Zellescher Weg 18, und des Rektorats, Mommsenstr.11, statt. Weitere Informationen zum Tagungsprogramm finden Sie im beigefügten Flyer oder unter http://tu-dresden.de/phf/zvd .
Weitere Informationen:
Katja Schröder M.A.,
Zentrum für Verfassungs- und Demokratieforschung,
Institut für Politikwissenschaft TU Dresden,
Tel.: +49 351 463-35865, Fax: -37233,
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http://tu-dresden.de/phf/zvd