30.04.2010
Bedingte Unabhängigkeiten
Endlich unabhängig, endlich frei! - Unabhängig? Frei? Eine
internationale Tagung an der TU Dresden zum Thema
"Bedingte Unabhängigkeiten - Kunst und nationale Identitäten in
Lateinamerika" wird vom 6. bis 9. Mai 2010 den komplexen
Entwicklungslinien und deren Widerspiegelungen in den
verschiedenen lateinamerikanischen und europäischen Künsten
nachgehen, die mit zwei Ereignissen vor 200 bzw. 100 Jahren
ihren Anfang nahmen.
Lateinamerika feiert in diesem Jahr das zweihundertjährige
Jubiläum seiner Loslösung von Spanien und Portugal: Nach den
ersten Unabhängigkeitserklärungen des Jahres 1810
konstituierten sich die ehemaligen Vizekönigreiche und Kolonien
innerhalb kurzer Zeit als souveräne Staaten. Der Aufbau
nationaler Identitäten - ein langwieriger Prozess, der sich bis
zur Gegenwart erstreckt - orientierte sich stets an
europäischen Modellen, zielte jedoch auch auf die
Wiedergewinnung eines autochthonen Erbes, das mit den alten
Kulturen Amerikas verknüpft wurde. Dies galt in besonderem Maße
für Mexiko, das im Jahre 1910 die erste erfolgreiche
sozialistische Revolution erlebte.
Der Tagung liegt die Idee zugrunde, dass die Konstruktion von
Nationalstaaten ohne eine symbolische Inszenierung, die sich
der Mittel der Architektur und bildenden Kunst bedient, nicht
erfolgreich sein kann. Auch für die Konstruktion neuer
Traditionen, die in den präkolumbianischen Kulturen wie im
kolonialen Erbe verwurzelt sein können, spielt die Kunst eine
herausragende Rolle. Als einziger kunsthistorischer Tagung von
internationalem Rang kommt dem Dresdner Kolloquium daher eine
besondere Rolle im Gedenkjahr 2010 zu.
Internationales Kolloquium der Technischen Universität Dresden,
Fachgebiet Kunstgeschichte, und der Carl Justi-Vereinigung zur
Förderung der kunstwissenschaftlichen Zusammenarbeit mit
Spanien, Portugal und Iberoamerika
Das vollständige Programm befindet sich hier: http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/philosophische_fakultaet/ikm/kuge/news/koll_CJV
Organisation: Prof. Dr. Henrik Karge / Prof. Dr. Bruno
Klein
Kontaktadresse:
TU Dresden, Philosophische Fakultät,
Institut für Kunst- und Musikwissenschaft,
Sekretariat: Karin Kern
Tel.: 0351 463-35708, Fax: -35850