18.06.2019
Erstmals Konferenz zu "Environmental Non-Migration: Framework, Methods and Cases" vom 19. bis 21. Juni 2019
Erstmals findet an der TU Dresden vom 19. bis zum 21. Juni 2019 eine wissenschaftliche Konferenz zum Forschungsthema "Environmental Non-Migration: Framework, Methods and Cases" statt. Am 19. Juni eröffnet Prof. Dr. Jochen Schanze, Inhaber der Professur für Umweltentwicklung und Risikomanagement, die von ihm organisierte Konferenz im "Kino im Kasten". „Die Konferenz befasst sich mit der Frage, ob der weltweit in ländlichen Räumen lebenden Bevölkerung in Anbetracht zunehmender Umweltveränderungen wie dem Klimawandel nur die Abwanderung bleibt. Oder ob es Ansatzpunkte gibt, deren Lebensbedingungen dauerhaft widerstandsfähiger zu gestalten. Damit könnten anstelle eines weiteren Zuzugs in die ohnehin rasch wachsenden Städte die sozio-kulturelle Identität und die über Generationen entstandene nachhaltige Nutzung der Naturräume für eine weitere endogene Entwicklung gesichert werden", erläutert Jochen Schanze den Hintergrund des Forschungsthemas. Mit einer Gesprächsrunde über die Gründe, warum Menschen trotz umweltbedingter Katastropen an ihrem Wohnort bleiben, wird Dr. Bishawjit Mallick einleiten. Im anschließenden Panel diskutieren die international geladenen Experten Prof. Lori M. Hunter, University of Colorado Boulder, Dr. Saleemul Huq, ICCCAD Bangladesh und Prof. Humphrey Ngala Ndi von der University of Yaounde, inwiefern sich die bisherigen Forschungsergebnisse und Modelle auch auf die Auswirkungen des Klimawandels auf Migration und Non-Migration übertragen lassen. Im Anschluss wird ab 20:30 Uhr der Film “The Boy Who Harnessed The Wind” gezeigt
Die Eröffnungsveranstaltung ist öffentlich zugänglich für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger (kostenfrei), Start 18 Uhr, Kino im Kasten”, August-Bebel-Straße 20, 01219 Dresden.
Zum Thema:
Migration gibt es seit Menschengedenken. Dennoch ist erst seit Kurzem ein starker Wissenszuwachs über das Thema zu verzeichnen. Die Entscheidung für Migration oder das Bleiben an einem Ort, scheint das Resultat verschiedener Faktoren zu sein. Es kommt auf individuelle Bedürfnisse, soziale und kulturelle Bedingungen an, sowie auf akute stressauslösende Situationen wie Umweltbelastungen, Naturkatastrophen und die Effekte des Klimawandels. In der aktuellen Fachliteratur zu Migration können die Zusammenhänge zwischen den Schlüsselfaktoren für umweltbedingte Non-Migration immer noch nicht umfassend beschrieben werden, weil die spezifischen Gründe, warum einige Menschen an einem Ort bleiben, unbekannt sind. Hingegen sind die Faktoren für umweltbedingte Migration, Migrationsarten (vorübergehend, permanent, freiwillig oder getrieben) sowie die sozialen Konsequenzen von Migration inzwischen weitestgehend untersucht und in Fachkreisen bekannt. Inwiefern die umweltbedingten Faktoren umgekehrt auch eine Rolle für Non-Migration spielen, ist derzeit Gegenstand von Studien. Die Fachleute erhoffen sich, darüber hinaus auch Faktoren für umweltbedingte Resilienz aufzudecken und die Daten für das Risikomanagement verwerten zu können.